Lesemonat Mai 2018

02.06.2018
* Diese Bücher wurden mir als Rezensionsexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt.

Ihr Lieben, ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich selbst über diesen Beitrag freue. Nach monatelangen Lesefrust bin ich nun endlich wieder im Lesefluss. Dem Urlaub sei Dank! Ich hatte Gelegenheit, nach Lust und Laune zu lesen, mich fallen zu lassen und in neue Welten einzutauchen. Ich habe es so sehr genossen und mal wieder festgestellt, wie doll mir das Lesen eigentlich gefehlt hat. Anfang Mai habe ich euch bereits meine Leseliste präsentiert - heute gibt's den passenden Lesemonat dazu.


Ich habe mir insgesamt vier Bücher herausgesucht, mit denen ich mir die Zeit im Urlaub versüßt habe. Ein sehr gelungener Mix aus New Adult, Liebesroman und Thriller. Unverhofft kam noch ein E-Book hinzu, das schon länger auf meiner Wunschliste stand und mir freundlicherweise von NetGalley kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür. Übrigens: Rezensionsexemplare sind von mir mit einem * hinter dem Titel gekennzeichnet und werden zu Beginn des Beitrages näher erläutert.

Erin Watt - Paper Princess

Handlung: Ellas Leben war bisher alles andere als leicht, und als ihre Mutter stirbt, muss sie sich auch noch ganz alleine durchschlagen. Bis ein Fremder auftaucht und behauptet, ihr Vormund zu sein: der Milliardär Callum Royal. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne – einer schöner als der andere – verheimlichen etwas und behandeln Ella wie einen Eindringling. Und ausgerechnet der attraktivste von allen, Reed Royal, ist besonders gemein zu ihr. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn es knistert gewaltig zwischen ihnen. Und Ella ist klar: Wenn sie ihre Zeit bei den Royals überleben will, muss sie ihre eigenen Regeln aufstellen.

Mein Eindruck: Das Buch, das zuletzt einen riesigen Hype ausgelöst hat. Nachdem es fast 6 Monate unangetastet auf meinem SuB verweilte, wollte ich auf den Zug aufspringen und mich von Erin Watt berieseln lassen. Meine Erwartungen waren sehr hoch. Und ich möchte gleich zu Beginn keinen Hehl daraus machen, dass ich letztendlich ziemlich enttäuscht zurückgelassen wurde. Das wunderhübsche, gelungene Cover bildet dabei nur den heißen Tropfen auf einem kalten Stein. Im Gegensatz zu anderen Lesern bin ich mit den Charakteren von Ella und Reed nicht sonderlich warm geworden. Und auch Callum hat sich mir nicht unbedingt als Sympathieträger vorgestellt. All seine Söhne legen ein derart respektloses Verhalten an den Tag... Lediglich Valerie konnte mich mit ihrer aufgeschlossenen Art begeistern. Dazu kam, dass mich die Geschichte von Ella nicht sonderlich mitreißen konnte. Für mich ist die Geschichte "vom Mädchen aus der Gosse" nicht gut genug zur Geltung gekommen. Hier und da fielen ein paar Floskeln, aber unter'm Strich stand ihre Rolle als plötzliches Familienmitglied der Royals deutlich im Fokus, was ich sehr schade fand. Ich hatte das Gefühl, die Protagonistin nicht gut genug zu kennen. Während der ersten 100 Seiten hat es mich richtig Überwindung gekostet, das Buch zu lesen. Am liebsten hätte ich es zugeklappt und in die Ecke geschmissen. Mein Interesse für die Geschichte stieg ab der Mitte des Buches zwar stetig an, konnte den anfänglichen Dämpfer aber nur schwer wieder wett machen. Das Ende von Paper Princess hat mich zurückfallen und mit dem Augen rollen lassen. Mir fällt es schwer, ein ausreichend großes Interesse für Band 2 zu empfinden, weshalb ich an dieser Stelle noch nicht genau sagen kann, ob ich die Reihe fortsetzen werde. Also: hübsches Cover, einfacher Schreibstil, guter Grundgedanke für die Story, aber unsympathische Charaktere, keine konstante "Spannung" und ein blödes Ende. Sorry!

Bewertung: ★★★

Stephen King - Joyland

Handlung: Auf verhängnisvolle Weise kreuzen sich in einem kleinen Vergnügungspark die Wege eines untergetauchten Mörders und eines Kindes. Und mitten im sich überschlagenden Geschehen steht ein junger, unschuldiger Student, der alles zu verlieren droht und doch so viel gewinnt.

Mein Eindruck: Joyland war nach der Kurzgeschichten Sammlung "Basar der bösen Träume" mein erstes richtiges Buch von Stephen King, dem Meister des Schreckens. Ich habe das Buch gekauft, weil es mich aufgrund seines Covers und des Klappentextes überzeugen konnte. Aber auch, weil ich ein großer Fan von Vergnügungsparks bin und auf die Umsetzung der angepriesenen Story gespannt war. Der Einstieg in das Buch fiel mir leichter, als ich zunächst angenommen habe. Joyland spielt in den 70er Jahren und wird rückblickend vom Hauptprotagonisten, Devin Jones, erzählt. Stephen King stach dabei vor allem mit seiner nostalgischen Art, die Geschichte zu erzählen, hervor. Das Buch machte auf ca. 200 von insgesamt 368 Seiten leider einen sehr lahmen Eindruck auf mich. Ich verspürte überhaupt keinen Lesefluss, geschweige denn einen gewissen Grad an Spannung, der mich mitfiebern und mitraten ließ. Viel mehr erschien mir "Joyland" wie eine nette Erzählung, die das Studenten- und Liebesleben von Devin Jones erzählt hat. Ich war total enttäuscht und konnte nicht glauben, dass es das gewesen sein soll. Erst im Laufe der zweiten Buchhälfte, mit dem Auftauchen von Mike und Annie, entwickelte sich das Geschehen zu einem echten Hochkaräter. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und bin in den Erzählungen von Devin Jones förmlich versunken. Das Ende konnte an Drama, Spannung und Emotionen kaum übertroffen werden. "Joyland" hat mir schlagartig so gut gefallen, dass ich dem Buch insgesamt vier von fünf Sternen gebe. Und doch bleibe ich bei meiner Kritik: der Spannungsbogen während der ersten Hälfte war einfach zu gering. Ach, was sag ich da? Der Spannungsbogen zunächst gar nicht vorhanden! Das fand ich schade. Meine Erwartungen waren nach all den Lobeshymnen eben ganz andere.

Bewertung: ★★★★

Charlotte Lucas -  Wir sehen uns beim Happy End*

Handlung: Eine Geschichte ist immer nur so gut wie ihr Ende. Davon ist Ella überzeugt. Es gibt schon genug Unglück auf der Welt, wer braucht da noch Geschichten mit schrecklichem Ausgang? Und so schreibt sie sie kurzerhand um und gibt ihnen ein schöneres, nein, das richtige Ende. Doch was ist, wenn das wahre Leben da nicht mitspielt? So wie bei Oscar, der vergessen hat, was Glück ist. Deshalb beschließt Ella, ihm ein Happy End zu schenken. Aber geht das überhaupt? Und was tut man, wenn der andere das gar nicht will? Ein zauberhafter Roman über das Stolpern, Fallen und Wiederaufstehen - und die Frage, ob immer alles gut ausgehen muss.

Mein Eindruck: Ein zuckersüßes Buch! Im Ernst! Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, das mich so sehr verzaubert und unterhalten hat. Es ist keines dieser Bücher, das mich auf typische Art und Weise mitreißen konnte. Viel mehr hat mich "Wir sehen uns beim Happy End" auf emotionaler Ebene berührt. Die Autorin hat mit Ella eine liebenswerte und höchst romantische Person geschaffen, mit der ich mich teilweise viel zu gut identifizieren konnte. Nicht zuletzt auch, weil Ella genauso wie ich Bloggerin ist. Oscar scheint mir mit seiner wuschigen Art die perfekte Ergänzung zu ihrem Charakter zu sein, wohingegen ich ihren Verlobten Philipp förmlich verteufelt habe. Die Geschichte ist locker leicht für zwischendurch und regt dennoch zum Denken an. Charlotte Lucas hat es geschafft, all das Herz, das sie in die Geschichte investiert hat, für den Leser über jede einzelne Zeile hinweg greifbar zu machen. Perfekt für einen Urlaub in der Sonne, wenn man sich berieseln lassen und nicht viel nachdenken möchte. Das Buch sticht mit pinken Buchseiten hervor und bildet dadurch einen Eyecatcher.Insgesamt ist "Wir sehen uns beim Happy End" vielleicht nichts Besonderes, aber doch einzigartig genug, um sich von anderen Büchern abzuheben.

Bewertung: ★★★★

Jenny Blackhurst - Das Mädchen im Dunkeln

Handlung: Als Karen Brown ihre neue Patientin zum ersten Mal sieht, hält sie Jessica für einen psychologischen Routinefall: eine gelangweilte Frau, die ihren tristen Alltag mit einer heimlichen Affäre aufpeppt. Doch schon nach ihrem ersten Gespräch hat Karen das Gefühl, dass Jessica geradezu besessen ist von der Ehefrau ihres Liebhabers. Als wenig später die Leiche jener Frau gefunden wird, steht die Polizei vor Karens Tür. Sie gilt als dringend mordverdächtig. Karen ahnt, dass Jessica sie nicht zufällig ausgewählt hat - und dass es ein großer Fehler war, Jessica zu unterschätzen.

Mein Eindruck: Spätestens seit "Die stille Kammer" bin ich ein großer Fan von Jenny Blackhurst und all ihren Werken, weshalb es nur eine Frage der Zeit war, bis ich "Das Mädchen im Dunkeln" lesen würde. Ihr Schreibstil ist mir vertraut, so gewöhnungsbedürftig er auf andere Leser vielleicht auch wirken mag. Die Autorin schafft es mich so sehr mitfiebern zu lassen, dass ich dabei alles um mich herum vergesse und vollkommen auf das Geschehen im Buch fokussiert bin. Zusätzlich erfüllt Jenny Blackhurst all meine Kriterien, die mir bei einem Psychothriller wichtig sind. Ich werde als Leser derart in die Irre geführt, dass ich irgendwann Mühe habe, das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Nicht anders war es bei "Das Mädchen im Dunkeln". Die Geschichte wird abwechselnd von verschiedenen Charakteren erzählt und bietet dabei nicht nur einen guten Blick auf die Geschehnisse, sondern auch in die Gedanken und Gefühle der Personen. So glücklich, idyllisch und scheinheilig alles zu sein scheint, so sehr wird man letztendlich als Leser getäuscht. Jenny Blackhurst hat mich bis zur letzten Sekunde mitdenken lassen und schlussendlich doch vollkommen überrascht. Karen Bowen als Hauptprotagonistin ist ein spannender Charakter, der mich teilweise etwas zwiespaltig zurückgelassen hat. Vorhersehbar ist die Handlung für mich in keinster Weise gewesen. Es steht für mich außer Frage, dem Buch fünf Sterne zu geben. Meine Erwartungen an das Buch wurden voll erfüllt. Kritiken, in den von einer schlechten Grammatik und Rechtschreibung die Rede ist, kann ich an dieser Stelle nicht bestätigen. Vielleicht auch, weil ich viel zu tief in dem Geschehen steckte, um Fehlern im Text meine Aufmerksamkeit zu schenken.

Bewertung: ★★★★

gelesene E-Books im Mai 2018:

L. J. Shen - Vicious Love (Sinners of Saint Band 1)*

Handlung: Emilia LeBlanc traut ihren Augen nicht, als sie nach zehn Jahren zum ersten Mal wieder Baron "Vicious" Spencer gegenübersteht. Vicious, der ihr das Leben einst zur Hölle gemacht hat. Vicious, der nie nett, immer furchtbar zu ihr war. Vicious, der sie ans andere Ende der USA und weg von ihrer Familie getrieben hat. Vicious, der einzige Mann, den sie je geliebt hat. Inzwischen ist er ein erfolgreicher Anwalt und leitet mit seinen drei besten Freunden ein Multi-Milliarden-Dollar-Unternehmen. Emilia, die es kaum schafft, sich und ihre kranke Schwester über die Runden zu bringen, weiß, dass Vicious der letzte Mann ist, den sie jetzt in ihrem Leben gebrauchen kann. Und doch kann sie sich wie damals schon einfach nicht von ihm fernhalten.

Mein Eindruck: Nach all den positiven Leserstimmen konnte ich meine Neugier nicht mehr im Zaum halten. Vielen Dank an NetGalley, die mir das E-Book als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Ich bin dieser Geschichte rund um Emilia und Vicious mit Beginn der ersten Seite absolut verfallen. L. J. Shen ist es gelungen, eine New Adult Geschichte zu schreiben, die sich dank starker Charaktere und einer besonderen Hintergrundgeschichte von anderen Büchern abhebt. Vicious, dem das Wort "Arschloch" auf die Stirn geschrieben ist und Emilia, die keine Scheu hat, ihm Kontra zu geben. Emilias Schwester Rosie, die schwer krank ist. Dean, der eine ganz besondere Rolle im Leben von Vicious und Emilia spielt. Nicht zu vergessen Vicious' Vater und seine Stiefmutter Jo. Ich war gefesselt vom Werdegang der Geschichte und davon, immer ein Stückchen mehr aus Vicious' Vergangenheit zu erfahren und darüber, was sein Verhalten letztendlich so stark geprägt hat. Die Wahrheit ist erschreckend und eiskalt. Ich hatte Mühe, kein Mitleid für Vicious zu empfinden, auch wenn seine Vergangenheit in keinster Weise seine Taten rechtfertigte. Emilia überzeugte mich vor allem damit, wie standhaft sie in selbst schwachen Momenten sein konnte. Sie konnte Vicious teilweise sehr gut Kontra geben und ist nicht immer direkt wie ein kleines Mäuschen eingeknickt. Und weil ein New Adult Roman kein New Adult Roman wäre, wenn es nicht auch um Sex ginge, kommen natürlich auch Sexszenen vor. Dabei ist es vorranging Vicious, der seine Gedanken oft ziemlich vulgär beschreibt. Diese Art sich auszudrücken passt so gut zu seinem beschriebenen Charakter, dass ich seine Aussagen zu keinem Zeitpunkt als abschreckend empfunden habe. Es ist fast schon ein bisschen schade, dass ich das Buch innerhalb von drei Tagen verschlungen habe. Twisted Love, Band 2 der Sinners of Saint Reihe, steht bereits auf meiner Wunschliste.

Bewertung: ★★★★

Welches der Bücher ist für euch besonders interessant?

Alles Liebe für Euch, Mareike ♡

1 Kommentar:

  1. "Das Mädchen im Dunkeln" klingt echt spannend, das werde ich mir mal vormerken. Und "Wir sehen uns beim Happy End" spricht mich ebenfalls an. Beide Bücher notiere ich mir direkt mal noch. :)

    Liebst Elisabeth-Amalie von Im Blick zurück entstehen die Dinge

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