Books: Das Leben, Zimmer 18 und du*

11.07.2017
*Rezensionsexemplar: Das Buch wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt.

Mich hat lange kein Buch mehr so sehr berührt, wie es "Das Leben, Zimmer 18 und du" getan hat. Ich leide Gott sei Dank nicht an Depressionen, interessiere mich aber seit Jahren für die Krankheit, die ein Leben vollkommen ausknocken und negativ verändern kann. Ich hoffe sehr, dass das in keinster Weise so klingt, als würde ich mich an dem Leid der Betroffenen ergießen. So ist das in keinster Weise. Ich denke einfach, dass die Krankheit, die über unseren Körper bestimmt und uns jegliche Hoffnung und jegliches Glück nimmt, schneller Besitz ergreift, als wir denken. Also ein Mix aus Interesse und "Informationsbeschaffung" haben mich das Buch lesen lassen.

darum geht's in dem Buch

Für Nancy Salchow bricht eine Welt zusammen, als binnen kürzester Zeit sowohl ihr Zwillingsbruder als auch ihre Mutter an Krebs sterben. Geschüttelt von Panikattacken, sieht sie keinen anderen Ausweg, als sich schließlich in eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen. Hier nimmt ihr Schicksal eine entscheidende Wende: Sie begegnet ihrer großen Liebe, die ihr die Kraft gibt, aus dem Burn-out und der Depression herauszufinden. Ein Buch, das Mut macht und zeigt, dass das hellste Licht manchmal erst dann sichtbar wird, wenn man die Dunkelheit gesehen hat.


Autorin: Nancy Salchow
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 10. April 2017
Seitenanzahl: 240

Die wichtigsten Infos zum Buch

Das Leben, Zimmer 18 und du ist ein autobiographischer Roman von Nancy Salchow, in dem sie ihre eigenen Erfahrungen auf Papier gebracht hat. Sie möchte, dass das Buch möglichst vielen Menschen in die Hände fällt, die Ähnliches erlebt haben oder einfach nur offen für Wunder sind. Nancy schildert, wie sie wieder Liebe und Hoffnung fand und ihre Depression erfolgreich besiegte. Die ersten Worte zu diesem Buch schrieb sie 2013. Nach der Diagnose ihres Bruders Martin benötigte Nancy Ablenkung, die sie im Schreiben gefunden hat. Das Schreiben bewahrte sie vor der ungeheuren Gewalt der Trauer, machte sie aber auch blind und taub und zögerte den Zusammenbruch nur hinaus, anstatt ihn vollständig zu verhindern. Nancy Salchow erinnert sich auf den ersten Seiten ihres Buches an einen Moment vor dem Fahrstuhl, der sehr prägend ist. Sie hat ihre Mutter gerade auf die Station gebracht, wo sie eine Chemotherapie erhalten sollte und wollte ihren Bruder besuchen. Als Nancy auf den Fahrstuhl wartete, bemerkte sie, dass sie kurz nicht mehr wusste, woher sie kam und wohin sie wollte. Einfach alles war weg. Am 24.02.2013 wird ihr zum ersten Mal ernsthaft klar, dass sie Hilfe benötigt. Im Buch beschreibt sie ihren Weg.


Meine Rezension zum Buch
Fast schon ein bisschen traurig, dass das Buch nur 240 Seiten hat, bin ich letztendlich doch ganz froh gewesen, dass es nur so verhältnismäßig wenige Seiten waren. Es ist eben keine leichte Kost und stellt die wohl schwierigste Zeit im Leben von Nancy Salchow dar. Die Autorin hat es geschafft, diese schwere Zeit in ein Buch zu packen, das nicht verschönigt, sondern schamlos ehrlich ist. Ihre Geschichte wird mit den tagebuchartigen Einträgen ihrer Mutter zur Krankheit von Martin umrandet, nichtsahnend, dass sie selbst unheilbar krank ist und bald sterben wird. Das macht traurig und bestätigt nur noch mehr, wie unfair das Leben sein kann. Ermutigend sind dafür die ersten (originalen!) Textnachrichten zwischen Bastian und ihr sowie die Briefe an Hauke. Es ist eben keine ausgedachte Geschichte, sondern die Geschichte von Nancy. Umso trauriger einige der Zeilen waren, umso schöner waren diese, in denen die Kraft der Liebe deutlich wurde. Ich möchte jedem ans Herz legen, das Buch zu lesen. Weil ich der Meinung bin, dass viel Unwissen über Depressionen in der Luft liegt und es nicht schaden kann, sich schonungslos ehrlich damit auseinander zu setzen. Weil selbst die schwächsten Momente im Leben eine ungemeine Bedeutung bekommen können. Weil "Das Leben, Zimmer 18 und du" grandios ist.

Alles Liebe, Mareike ♡

2 Kommentare:

  1. Ich mag solche Bücher sehr. Thematisch interessiere ich mich einfach für solche Lebensgeschichten. Das ist definitiv ein Buch für mich. :)

    Liebst Elisabeth-Amalie von Im Blick zurück entstehen die Dinge

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  2. Puh ... harter Tobak. Klingt wirklich interessant, aber sterbende Zwillingsgeschwister, das geht mir immer so nahe. Wie andere keine Bücher lesen wollen, in denen Kinder sterben ;)

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