Lesemonat Januar 2020

05.02.2020
*Die gekennzeichneten Bücher wurden mir kostenlos zur Verfügung gestellt.

Ein weiterer, lesereicher Monat liegt hinter mir. Ich bin richtig glücklich, dass ich trotz Arbeit und Alltag insgesamt vier Bücher beenden konnte, die alle doch sehr unterschiedlich waren. Ich habe ein Buch meiner Lieblingsautorin, Delphine de Vigan, gelesen und war total begeistert! Aber auch Bücher aus dem Genre Psychothriller und New Adult waren dabei. Ich hoffe, dass der Februar mindestens genauso erfolgreich wird. Es gibt noch viel zu viele Bücher, die ich gerne lesen möchte. Davon abgesehen, dass mein SuB schier unbezwingbar scheint.


Show Me The Stars*
von Kira Mohn
Auszeit! Diese Überschrift schreit Liv geradezu an, als sie deprimiert Stellenanzeigen durchforstet. Nach dem Journalistik-Studium wollte sie eigentlich durchstarten, aber ein verpatztes Interview hat sie gerade den ersten Job gekostet. Da hört sich die Anzeige, in der für sechs Monate ein Housesitter für einen Leuchtturm auf einer kleinen Insel vor der irischen Küste gesucht wird, wie ein Traum an. Eine Auszeit ist genau das, was sie jetzt braucht. Sie bewirbt sich, und nur wenige Wochen später steht Liv vor ihrem neuen Zuhause. Und zwar zusammen mit einem gutaussehenden Iren, der ihr Herz erst zum Klopfen, dann zum Überlaufen und schließlich zum Zerbrechen bringt …

Rezension: Die Rezensionen, die ich zu "Show Me The Stars" gelesen, gehört und gesehen habe, waren insgesamt sehr durchwachsen. Eine letzte Rezension, die sehr positiv war, konnte mich letztendlich überzeugen, das Buch in die Hand zu nehmen. Stand es doch schon viel zu lange unangetastet in meinem Bücherregal. Ich habe "Show Me The Stars" letztendlich innerhalb eines Tages gelesen. Der Schreibstil der Autorin hat es mir leicht gemacht, den Geschehnissen zu folgen und einen Eindruck von all den Emotionen und Geschehnissen zu bekommen, die den Protagonisten widerfahren.
Liv und Kjer haben dabei einen sehr reifen Eindruck auf mich gedacht. Niemals hätte ich Liv auf 22 Jahre geschätzt. Ich konnte mich, wie wohl viele andere junge Frauen auch, gut mit ihr identifizieren. Es gab keinen Moment, in dem ich mich nicht in sie hineinversetzen konnte. Das macht ihren Charakter sehr authentisch und sympathisch. Gleiches gilt für Kjer, mit dem ich beinahe etwas Mitleid hatte, bei den negativen Dingen, die über ihn gesagt wurden.
Der Verlauf der Geschichte war für mich nicht gänzlich hervorsehbar, was das Interview mit Kristina Atkins betrifft allerdings schon. Das fand ich in Bezug auf den weiteren Verlauf jedoch nicht schlimm oder störend. 

Insgesamt war es aber vor allem der Ort an der Irischen Küste, der das Buch zu dem macht, was es ist: einzigartig, einfühlsam und mitreißend. Es unterscheidet sich dadurch von vielen anderen New Adult Büchern. "Show Me The Stars" hatte durch seine wunderbare Kulisse etwas sehr sehr Beruhigendes. Man möchte sich beim Lesen mit einer Tasse Tee oder einem Kakao am liebsten ins Bett murmeln.

Bewertung: ★★★

No & Ich
von Delphine de Vigan
Lou ist hochbegabt und eine Einzelgängerin. Am liebsten beobachtet sie die Menschen um sich herum und stellt dabei gewagte Theorien auf, um das zu verstehen, was tagtäglich mit uns geschieht. Bis sie auf die achtzehnjährige No trifft, die mitten in Paris auf der Straße lebt. No mit den dreckigen Klamotten und dem müden Gesicht. No, die jeden Tag um ein Essen und einen Schlafplatz kämpfenmuss. No, deren Einsamkeit die Welt in Frage stellt. Und Lou stürzt sich in ihr neues Projekt: Sie will No retten – und sich und der Welt beweisen, dass sich alles ändern lässt.

Rezension: Das beste Buch, das ich seit langer Zeit gelesen habe!!! Delphine de Vigan hat es geschafft, mich als ein Teil der Geschichte fühlen zu lassen. Ich war nicht nur Leserin, sondern auch stille Beobachterin. Es hat mich zutiefst berührt. "No & ich" wurde absolut zu Recht mit dem französischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet. Selten regt ein Buch so sehr zum Nachdenken an. Selten berührt mich ein Buch noch lange nachdem ich es bereits zugeklappt habe…. Delphine de Vigan hat sich einen festen Platz auf der Liste meiner liebsten Autorinnen gesichert. Ich frage mich ernsthaft, warum wir das Buch damals nicht im Schulunterricht besprochen haben.

Mehr möchte ich meiner Rezension gar nicht hinzufügen. Ich war nach dem Beenden des Buches sehr in mich gekehrt, total in Gedanken und kaum ansprechbar – wow! Jeder Mensch sollte „No & ich“ lesen. Es gibt nichts, was dagegen spricht.
Bewertung: ★★★


Die Erbin 
von Simona Ahrnstedt
Die Schwedin Natalia De la Grip ist eine der angesehensten Unternehmensberaterinnen Europas. Doch obwohl sie in die schwedische Oberschicht und eine Welt grenzenlosen Wohlstands hineingeboren wurde, musste sie sich diesen Erfolg hart erarbeiten. Ihr höchstes Ziel ist es, einen Platz im Aufsichtsrat des milliardenschweren Familienunternehmens Investum und somit auch endlich die Anerkennung ihres patriarchalischen Vaters zu gewinnen. Als Natalia aus heiterem Himmel von David Hammar - Schwedens jüngstem und erfolgreichstem Risikokapitalgeber - zum Lunch eingeladen wird, ist sie zwar misstrauisch, vor allem aber eins: neugierig. Sie lässt sich auf das Treffen ein und ist überrascht, wie überwältigend die Anziehungskraft zwischen ihr und David ist. Doch was sie nicht weiß: David hat noch eine Rechnung mit ihrer Familie offen. Und die letzte Schachfigur, die er bewegen muss, um diese zu begleichen, ist Natalia.

Rezension: Ich habe bereits einen historischen Liebesroman von Simona Ahrnstedt gelesen, der mir ziemlich gut gefallen hat. Nun habe ich mich einem New Adult Roman von ihr gewidmet. „Die Erbin“ ist Band Nummer eins der „Only One Night“ Reihe. Darauf folgen „Ein einziges Geheimnis“ und „Alles oder nichts“. Die ersten 400 Seiten haben mir noch ausgesprochen gut gefallen. Ich war im Lesefluss und habe selbst nach jeder Lesepause wieder gut zurück ins Buch zurückgefunden. Danach wurde es dann aber wirklich unangenehm. Die Geschichte hätte längst zu Ende erzählt sein können, stattdessen folgte viel Blabla. Einige Seiten habe ich schließlich nur noch überflogen. Dabei hatte ich nicht das Gefühl, etwas Wesentliches verpasst zu haben. Zusätzlich ist es mir bis zum Schluss schwer gefallen, eine Verbindung zu den beiden Protagonisten herzustellen. Natalia und David wirkten die gesamte Zeit sehr fremd auf mich. Vielleicht, weil ich mich in keiner Weise mit ihnen identifizieren konnte.

Ansonsten mochte ich den Schreibstil von Simona Ahrnstedt aber wieder sehr gerne. Leicht verständlich und auf den Punkt gebracht, ohne lange Sätze. Ich habe noch drei weitere Bücher von Simona Ahrnstedt in meinem Bücherregal und möchte diese unbedingt lesen. Ihre Bücher lassen sich gut lesen; man kann sich etwas berieseln lassen ohne viel nachdenken zu müssen. Ideal für zwischendurch und/oder als Ausgleich zu einem Thriller.

Ich vergebe insgesamt 3,5 Sterne, runde hier allerdings auf 4 Sterne auf.

Bewertung: ★★★

Tick Tack - Wie lange kannst Du lügen?
von Megan Miranda
15 Tage. 2 Freundinnen. 1 Mord.
Zehn Jahre ist es her, dass Nic ihre Heimatstadt von einem Tag auf den anderen verließ. Doch die Erinnerungen an die Nacht, in der ihre beste Freundin Corinne spurlos verschwand, haben sie nie losgelassen. Hatte jemand aus ihrem Freundeskreis etwas damit zu tun? Eines Tages erhält sie eine geheimnisvolle Nachricht: "Dieses Mädchen. Ich habe es gesehen." Nic weiß, dass nur eine damit gemeint sein kann - Corinne. Sie fährt zurück in das von dunklen Wäldern umgebene Städtchen, um herauszufinden, was damals wirklich geschah. Doch schon am selben Abend verschwindet erneut ein Mädchen - das Mädchen, das ihnen allen damals ein Alibi geliefert hatte ... Zwei Wochen später wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Wer ist sie? Was ist in der Zwischenzeit passiert? Auf unheimlich geschickte Weise erzählt Megan Miranda diese Geschichte rückwärts. Von Tag 15 zu Tag 14 zu Tag 13 bis schließlich zurück bis zu Tag 1 offenbart sich uns nach und nach, was seit Nics Rückkehr passiert ist - und was zehn Jahre zuvor mit Corinne geschah.

Rezension: Eins muss man der Autorin lassen: Es ist eine wahre Kunst, die Geschehnisse rund um das Verschwinden zweier Mädchen rückwärts zu erzählen, von Tag 15 nach ihrem Verschwinden bis zu Tag 1, ohne dabei den Faden zu verlieren. Mir als Leserin ist es nämlich äußerst schwer gefallen, der Geschichte und ihren Ereignissen zu folgen. Ich habe viele Zusammenhänge nicht erkannt, was es mir schwer gemacht hat, ein gewisses Interesse für die Handlung zu empfinden. Die erste Hälfte hat mich beim Lesen ziemlich Kraft gekostet, danach wurde es besser. Dabei finde ich, dass die Geschichte von Nic, Tyler, Daniel, Annaleise, Laura und nicht zuletzt auch Nic's Vater sehr viel Potenzial hat. Ja, die Geschichte wurde von der Autorin einfach nur vollkommen falsch herum erzählt. Ich wusste oft nicht mehr, wo die Geschichte beginnt, wo sie endet oder zu welcher Zeit sie gerade spielt.
Das ist auch der Grund, weshalb ich das Buch nicht weiterempfehlen würde und nur drei Sterne vergebe. Irgendwie stimmt mich das traurig, weil ich das Buch unbedingt gut finden und ehrlich mögen wollte. Aber jede andere, bessere Bewertung wäre einfach nicht gerechtfertigt.

Bewertung: ★★


Alles Liebe für Euch, Mareike ♡

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