Mit insgesamt 736 gelesenen Seiten und zwei sehr unterschiedlichen Büchern war der Monat Juli abwechslungsreich und emotional seeehr aufgeladen. Während mich Freida McFaddens "Wenn sie wüsste" mit überraschenden Wendungen fesselte, überzeugte Joana June mit "Bestie" auf ganz andere Weise. Zwei Bücher, zwei Genres und zwei Leseerfahrungen (: Im Durchschnitt haben mich die beiden Bücher mit soliden 4,0 Sternen ⭐ überzeugt. Welche Gedanken und Gefühle sie bei mir ausgelöst haben, erfährst du in den folgenden Rezensionen (:

Anzahl gelesener Bücher: 2
⌀ Bewertung: 4,0⭐

Alles Liebe und bis zum nächsten Mal, deine Mareike
⌀ Bewertung: 4,0⭐

Wenn sie wüsste von Freida McFadden
Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht: Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihre verwöhnte Tochter behandelt Millie ohne jeden Respekt. Nur Ninas attraktiver Mann Andrew ist nett zu ihr. Wäre da nur nicht Ninas wachsende Eifersucht. Hat sie Millie nur eingestellt, um ihr das Leben zur Hölle zu machen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?
Seiten: 400
Preis: 16,00€
Rezension: Ich habe endlich DAS Buch gelesen, das den größten Hype der letzten zwei Jahre erfahren hat. Und ich war neugierig! Ist der Hype berechtigt? Fakt ist: Es war der beste Thriller, den ich seit langer Zeit gelesen habe, auch wenn ich mir einige der Wendungen im Laufe der Geschichte zusammenreimen konnte. Nichtsdestotrotz haben mich die verschiedenen Ereignisse wunderbar unterhalten und wahnsinnig gefesselt. War es der beste Thriller, den ich gelesen habe? Jein. Die Handlung hat mich schon sehr in den Bann gezogen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch die Charakterzüge der Protagonisten wurden gut dargestellt. Das Ende war allerdings etwas ernüchternd. War es wirklich so einfach? Der Cliffhanger wurde clever eingebaut und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Millie weitergeht. An Band 2 werde ich also ohnehin nicht vorbeikommen.

Bestie von Joana June*
Als Influencerin Anouk eine neue Mitbewohnerin sucht, sieht die unscheinbare Delia darin die perfekte Gelegenheit für einen Neuanfang. Sie zieht als Lilly ein und will endlich die werden, die sie immer sein wollte: eine selbstbewusste Bühnenautorin. Anouk wiederum glaubt, Lilly für ihre eigenen Zwecke nutzen zu können, und lässt sie immer mehr in ihr Leben. Schnell entsteht zwischen den beiden eine Beziehung, die beide dazu bringt, ihre Vorstellungen von Erfolg und Selbstverwirklichung zu hinterfragen - und die vielleicht sogar zu einer echten Freundschaft werden kann.
Seiten: 336
Preis: 18,00€
Rezension: Joana June hat mit Bestie ein literarisch beeindruckendes Werk geschaffen, das sprachlich auf höchstem Niveau erzählt ist und tief unter die Haut geht. Man erkennt deutlich, dass Joana fundierte Kenntnisse im professionellen Schreiben hat. Die Beziehung zwischen Anouk und Lilly ist das Zentrum des Romans. Ihre Freundschaft ist geprägt von Spannungen und unausgesprochenen Gefühlen. Dass ihre Kommunikation trotz aller Offenbarungen oft nur an der Oberfläche bleibt, mag frustrierend sein, wirkt aber gleichzeitig authentisch. Die beiden tragen schwer an ihrer Vergangenheit, was die zähe Annäherung zwischen ihnen glaubwürdig macht, auch wenn es nicht immer befriedigend ist. Mir hat das (vollkommene) Gefühl der Heilung gefehlt. Gerade weil ich als Leserin so viel über ihre inneren Kämpfe erfahren habe, bleibt am Ende „nur“ das Gefühl zurück, nicht alles verstanden oder gesehen zu haben. Mir haben die Wegbegleiter von Lilly und Anouk gefallen, die dabei geholfen haben, einfach sie selbst zu sein – ohne Filter und Fassaden. Ich denke dabei vor allen an Soho, Jamal und Kate. Grendel, der als symbolträchtige Figur fungiert, war zwar gut ausgearbeitet, wirkte für meinen Geschmack im letzten Drittel jedoch etwas überflüssig. Was das Buch ebenfalls auszeichnet, ist der Blick auf das Leben mit Instagram. Joana June gelingt es ausgesprochen gut, die Ambivalenz sozialer Medien einzufangen. Ich habe selten ein Buch gelesen, das dieses Thema so präzise auf den Punkt bringt.
Das Ende des Romans hat mich mit keinem klaren Gefühl zurückgelassen. Und das ist wahrscheinlich gewollt. Ein Happy End hätte nach all dem Schmerz nicht gepasst. Und dennoch bleibt ein Gefühl der Unzufriedenheit. Gleichzeitig eröffnet es Raum für Hoffnung, Veränderung und Interpretation. Trotz aller Kritik ist Bestie für mich ein stilistisch brillantes Buch.
*Die gekennzeichneten Bücher wurden mir als Rezensionsexemplare kostenfrei zur Verfügung gestellt.
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