Hello und willkommen zurück! Der Lesemonat Mai 2025 war geprägt von herzzerreißenden Coming-of-Age-Geschichten bis hin zu düsteren, psychologischen Dramen. Mit insgesamt fünf gelesenen Büchern und einer durchschnittlichen Bewertung von 4,2⭐ konnte ich unterschiedliche Eindrücke gewinnen. In diesem Beitrag gebe ich dir einen Überblick über die Bücher, die mich im Mai begleitet haben. Sei gespannt auf meine Gedanken zu Himmel ohne Ende, No Hard Feelings, The Favourites, Bunny und Sunburn! :)

Lesemonat Mai 2025 in Zahlen
Anzahl gelesener Seiten: 2.080
Anzahl gelesener Bücher: 5
⌀ Bewertung: 4,2⭐

Himmel ohne Ende*
von Julia Engelmann
Charlie ist fünfzehn und vermisst ihren Vater, besonders seit ihre Mutter wieder einen Mann hat. Und als ob das nicht genug wäre, hat ihre beste Freundin gerade den Jungen geküsst, in den Charlie verknallt ist. Seitdem hat es den Anschein, als befinde sich zwischen ihr und der Welt eine Glasscheibe. Und dann kommt Pommes, der eigentlich Kornelius heißt und der aus der Glasscheibe ein Autofenster macht, das man runterkurbeln und durch das Charlie ihre Hand endlich wieder in den Himmel strecken kann.
Veröffentlichung: 23. Juli 2025
Seiten: 336
Preis: 25,00€
Rezension: Wer schneidet hier Zwiebeln? Das Buch ist voller Schmerz und Kummer und macht zugleich unheimlich viel Hoffnung und Mut. Vor allem aber ist es lebensbejahend auf ganzer Linie. Ich habe selten ein Buch gelesen, das die Höhen und Tiefen des Lebens so treffend, umfassend und berührend beschreibt. Die Geschichte von Charlie ist mir sehr nah gegangen. Julia Engelmann hat es geschafft, die Gefühle und Emotionen von Charlie absolut transparent, detailreich, sensibel und realistisch darzustellen. Sie geht ungeschönt und sanft vor, schafft Tiefe und findet immer die richtigen Worte. Wenn ich an Charlie denke, denke ich auch automatisch an Markus, an Pommes, an Charlies Oma, an Kati, Karl und den Italiener. Es ist mir überhaupt nicht schwer gefallen, eine Verbindung zu den verschiedenen Nebencharakteren aufzubauen. Sie alle haben zu einer unvergesslichen Geschichte beigetragen, an die ich noch lange zurückdenken werde. Ich bin sehr froh und dankbar, dieses Buch gelesen zu haben.

No Hard Feelings
von Genevieve Novak
Seiten: 368
Preis: 18,00€
Wenn Penny sich mit ihren Freunden vergleicht, schneidet sie gar nicht gut ab. Annie wird Partnerin in einer Kanzlei, Bec hat sich verlobt, Leo macht sorglos Party. Penny aber wartet ... auf Max, ihren On-Off-Freund, der nie zurückruft, auf die versprochene Beförderung, darauf, dass ihr richtiges Leben beginnt. Doch sie hat die Nase voll, alles soll sich ändern. Sie will es mit Max schaffen, ihre tyrannische Chefin beeindrucken und ihre Panikattacken in den Griff bekommen. Aber dann ist sie doch wieder auf Instagram unterwegs, wacht morgens mit einem Kater auf und schwelgt in Selbstkritik. Aber wenn sich schlechte Gewohnheiten so gut anfühlen, wie kann man dann wissen, was richtig für einen ist?
Seiten: 368
Preis: 18,00€
Rezension: Ich habe das Buch unfassbar gerne gelesen! Der Schreibstil war nahbar und die Emotionen wurden so transparent und authentisch an die Leser:innen weitergegeben, dass ich nicht nur mitgefühlt habe, sondern mich auch selbst oft in den Situationen wiedergefunden hat. Man konnte die Höhen und Tiefen von Penny regelrecht spüren. Manchmal war es rau und unbequem, dann wieder sehr heilend und mutmachend. Ich bin mir sicher, dass sich viele Frauen wiedererkennen und dadurch an ihre Grenzen stoßen werden. Pennys Verhalten und ihre Art, mit Problemen und Konflikten umzugehen, war nicht immer löblich und einwandfrei, manchmal sogar nervig, aber es ist absolut menschlich und schildert das Leben von so so vielen von uns. Es geht um Freundschaften und Situationships, um Schwierigkeiten im Job, Stillstand und um die heilende Kraft von Therapiestunden. (Ein Hoch auf Dr. Minnick!)
Das Ende vom Buch hat mir, entgegen der Kritik von anderen Leser:innen, gefallen, weil es sich für mich einfach „wholesome“ anfühlte. Es war nicht perfekt oder zu glatt und ich konnte Pennys Weiterentwicklung deutlich erkennen. Veränderungen müssen nicht immer dramatisch oder sofort sichtbar sein – sie kommen oft leise und in kleinen Schritten. Das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt und wird mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Es war ehrlich und hat mich zugleich wunderbar unterhalten. Es war… einfach toll!!

The Favourites*
von Layne Fargo
Katarina Shaw weiß eins ganz sicher: Sie ist dazu bestimmt, olympische Eistänzerin zu werden. Als sie Heath Rocha – selbst aus armen Verhältnissen stammend – kennenlernt, findet sie in ihm den Partner, um diesen Traum zu verwirklichen. Aus den Kindheitsfreunden wird ein rebellisches Duo, das sich bis in die obersten Ränge der glitzernden Eissportwelt hochkämpft. Mit den Funken, die zwischen ihnen sprühen, und mit ihrer Achterbahnbeziehung jenseits der Eisfläche faszinieren sie die Fans. Die Welt könnte ihnen zu Füßen liegen – wäre da nicht der schreckliche Skandal, der sie alles kosten wird …
Seiten: 576
Preis: 18,00€
Rezension: Obwohl mein Interesse am Eiskunstlauf eher begrenzt ist, hat mich der Hype um The Favourites neugierig gemacht. Ich wollte herausfinden, ob die vielen positiven Stimmen tatsächlich gerechtfertigt sind. Was mir auf jeden Fall gefallen hat, war der Schreibstil und die Erzählperspektive. Die Geschichte wird im Stil einer Dokumentation erzählt, in der verschiedene Personen aus dem Umfeld von Kat und Heath zu Wort kommen. Ihre Interviews ergänzen Kats eigene Erzählungen, wodurch sich die Geschichte über einen längeren Zeitraum entfaltet und tiefgehende Einblicke in die Welt des Leistungssports sowie die Auswirkungen auf die zwischenmenschlichen Beziehungen gibt.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich mit den Charakteren nicht so recht warm wurde und besonders meine Meinung zu Heath hat sich im Verlauf der Geschichte deutlich verändert. Anfangs fand ich die Dynamik zwischen Kat und Heath noch spannend, mit der Zeit wurde ihre Beziehung aber zunehmend toxisch. Ihre Karriere verläuft zudem in ständigen Höhen und Tiefen, was es mir nicht immer leicht gemacht hat, das Buch weiterzulesen. Ich wollte wissen, wie es weitergeht, war aber manchmal auch einfach genervt. Es gab Schicksalsschläge, Skandale, Dramen und Intrigen. Und obwohl viele der Ereignisse fast schon absurd wirkten, wurden sie doch auf eine Art und Weise dargestellt, die mir den Eiskunstlauf nähergebracht hat. Man kann das Buch also durchaus auch lesen, wenn man kein Interesse am Eiskunstlauf hat. Die letzten 150 Seiten haben mich doch noch komplett gefesselt. Nachdem ich so weit gekommen war, wollte ich unbedingt wissen, wie das ganze Drama endet. Das Ende (insbesondere der Epilog) war mir etwas zu harmonisch, aber das ist natürlich nur mein persönlicher Eindruck ;)
Insgesamt bin ich ziemlich zwiegespalten. Meine Beziehung zum Buch ist daher wohl genauso kompliziert und toxisch wie die von Kat und Heath.

Bunny*
von Mona Awad
Samantha ist an der Warren University eine Außenseiterin. Eigentlich ist sie von den anderen Mitgliedern ihrer Schreibgruppe – einer Clique unerträglich reicher Mädchen, die sich alle nur Bunny nennen – regelrecht abgestoßen. Doch dann erhält sie eine Einladung zu einer Party der Bunnys, und Samantha fühlt sich auf seltsame Weise zur Haustür, über die Schwelle in den Kaninchenbau gezogen. Als Samantha immer tiefer in die unheimliche und doch zuckersüße Welt des Bunny-Kults eintaucht, beginnen die Grenzen der Realität zu verschwimmen, und bald schwebt sie in tödlicher Gefahr.
Seiten: 464
Preis: 13,00€
Rezension: Über insgesamt 464 Seiten hinweg hat es Bunny von Mona Awad leider nicht geschafft, mich wirklich zu packen. Vor allem zu den Charakteren – allen voran Samantha – konnte ich keinerlei Verbindung aufbauen. Die Figuren blieben mir durchweg suspekt, distanziert und unnahbar. Natürlich ist genau das vermutlich beabsichtigt. Die Autorin hat ein Setting geschaffen, in dem man sich irgendwie ständig unwohl fühlt, in dem nichts klar oder vertraut wirkt. Leider hat mich das nicht überzeugt. Was Bunny sehr gut gelungen ist? Die Erzeugung einer düsteren, unheilvollen Stimmung. Die Geschichte spielt mit Elementen des Horrors und wird begleitet von einer bitterbösen, skurrilen Satire. Mir persönlich haben die langen, oft verschachtelten Sätze und die langen Kapitel das Lesen zusätzlich erschwert. Ein Lesefluss wollte nicht entstehen.
Am Ende bleibt für mich ein Buch, das viele interessante Ansätze bietet und sicher seine Zielgruppe findet – zu der ich mich allerdings nicht zähle :( Ich empfehle dennoch, sich selbst ein Bild zu machen. Bunny ist ein Werk, das polarisiert. Und genau darin liegt auch seine Stärke! Wer sich auf die düstere und absurde Reise einlassen kann, wird eine spannende Leseerfahrung machen.

Sunburn*
von Chloe Michelle Howarth
Seiten: 336
Preis: 22,00€
Rezension: Sunburn von Chloe Michelle Howarth ist ein berührender und ungeschönter Coming-of-Age-Roman, über die Emotionen und Ängste der ersten Liebe. Auf 336 Seiten erzählt die Autorin die Geschichte von Lucy, einer jungen Frau, die sich in Susannah verliebt. Sie kämpft dabei nicht nur mit eigenen Unsicherheiten, sondern auch mit den gesellschaftlichen Hürden der 90er-Jahre. Die Sichtbarkeit von queeren Menschen nahm damals zwar zu, aber die Akzeptanz noch lange nicht. Lucy muss erkennen, wie isoliert und abgelehnt sie sich fühlt – vor allem von ihrem Freundeskreis, der wenig Verständnis für ihre Identität aufbringt.
Die 90er-Jahre sind auch in der Atmosphäre und dem Setting spürbar. Chloe Michelle Howarth ist es gelungen, diesen Zusammenhang sehr authentisch und voller Nostalgie zu beschreiben. Das mochte ich sehr. Die Angst vor Ablehnung, vor Entfremdung, vor einem Selbst und davor, sich in der Gesellschaft nicht wiederzufinden, haben zudem ein Gefühl von Intimität und Zerbrechlichkeit vermittelt. Die Sprache und der Schreibstil sind sanft und einfühlsam. Als Leserin hat es sich für mich angefühlt, als würde ich direkt in die Seele von Lucy blicken können.
Mein Fazit? Sunburn ist mehr als nur ein Buch über die erste Liebe. Es ist ein authentischer, teilweise schmerzhafter Blick auf das Erwachsenwerden. Chloe Michelle Howarth hat es geschafft, eine Mischung aus Liebe, Angst und Hoffnung zu erzählen, die mich sehr berührt hat.
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