Die Magie der Rauhnächte - Zeit für mich

06.01.2022
Zugegeben: als ich (mehr oder weniger) zufällig auf die Rauhnächte aufmerksam geworden bin, dachte ich schnell an Hokuspokus. Doch schon bald wurde ich hellhörig. Die Rauhnächte - das sind die 12 heiligen Nächte zwischen Weihnachten (25.12.) und den Heiligen drei Königen (06.01.) Sie stehen symbolisch für die zwölf Monate im neuen Jahr. Sie werden übrigens auch „Losnächte“ genannt (Losen = vorhersagen). Die Rauhnächte sind eine Zeit der Stille. Es ist eine Schau nach innen, eine Rückschau auf das alte Jahr und eine Vorschau auf das kommende Jahr. Kurz gesagt: die Rauhnächte eignen sich prima, um einen Blick in die Zukunft zu werfen, Prognosen zu stellen und zu manifestieren. Der bewusste Umgang mit den Rauhnächten gibt die Möglichkeit das kommende Jahr zu beeinflussen und positiv mitzugestalten.



25. Dezember - Januar
26. Dezember - Februar
27. Dezember - März
28. Dezember - April
29. Dezember - Mai
30. Dezember - Juni
31. Dezember - Juli
1. Januar - August
2. Januar - September
3. Januar - Oktober
4. Januar - November
5. Januar - Dezember

Ich wurde neugierig und wollte die Gelegenheit nutzen in mich hineinzuschauen, die Vergangenheit gehen zu lassen und Wünsche für die Zukunft zu formulieren. Ich wollte einen runden Abschluss für 2021 und gleichzeitig gestärkt sein für 2022. Der Gedanke, einmal inne zu halten, sich auf sich selbst zu besinnen und die Dunkelheit zu spüren, achtsamer zu werden und bei sich selbst anzukommen, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Auch, weil ich vor einem Jahr emotional sehr belastet in das neue Jahr gestartet bin und meine Lasten zurücklassen wollte. Also bin ich es angegangen!



Schlafträume und ihre Bedeutung während der Rauhnächte
Träume werden während der Rauhnächte besondere Bedeutung zugesprochen. Alles, was während der Rauhnächte im Schlaf geträumt wird, soll in den Monaten des neuen Jahres tatsächlich geschehen. Selbes gilt übrigens auch für Wünsche: Manche der Wünsche, die in den Rauhnächten notiert werden, gehen in Erfüllung. Dazu aber gleich mehr.

Ich befasse mich seit einiger Zeit sehr ausführlich mit meinen Träumen und habe festgestellt, dass mein Unterbewusstsein viel über meine Verletzungen, Sehnsüchte und Wünsche verrät. Sie sind ein Wegweiser. Und tatsächlich habe ich während der Rauhnächte ausgesprochen viel geträumt. Je bedeutungsloser sie mir erschienen, desto mehr haben sie schließlich ausgesagt. Meine Träume habe ich für die einzelnen Tage notiert und die einzelnen Traumsymbole nachgeschlagen, z.B. hier. Wie gesagt: Träume während der Rauhnächte sollen Voraussagen der eigenen Zukunft darstellen. Es macht also Sinn auf die Geschehnisse im Traum zu achten und diese zu reflektieren. Probiert das ruhig einmal aus. Auch unabhängig von den Rauhnächten. Ich habe festgestellt, dass meine Träume sehr viel positiver und optimistischer geworden sind, seit ich mich emotional wieder stärker und gefestigter fühle. 

Die 13 Wünsche der Rauhnächte
Die Zeit der Rauhnächte ist eine magische Zeit voller Wünsche und Sehnsüchte. Ich werde zum Jahresende immer wahnsinnig melancholisch, schwanke zwischen Abschied und Neubeginn und weiß gar nicht so recht, wie mir ist. Das kann sehr aufwühlend sein. Das Formulieren der 13 Wünsche hat mir dabei geholfen, optimistisch zu sein. Man notiert 13 Wünsche für das kommende Jahr auf jeweils 13 einzelne Zettel. Die Wünsche werden positiv, klar und in der Gegenwart formuliert, z.B. „Ich bin gesund“. Die Zettel werden dann zusammengefaltet bzw. verschlossen und in einem Gefäß gesammelt. Am Abend einer jeden Rauhnacht nehmt ihr einen Zettel heraus – ohne ihn zu lesen – und verbrennt ihn. (Dadurch wird der Wunsch sozusagen an das Universum übergeben.) Am Ende der Rauhnächte bleibt schließlich ein Zettel übrig. Für diesen Wunsch bzw. für dessen Erfüllung seid ihr im kommenden Jahr selbst verantwortlich.



Das Verbrennen der Wünsche in den Rauhnächten hatte tatsächlich etwas Magisches und gehörte bei Einbruch der Dämmerung zu meinem festen Ritual. 

Vergeben und Vergessen: Kummer verbrennen
Die Rauhnächte eignen sich aber auch prima dafür, um Kummer zu verbrennen. Getreu dem Motto: Das alte Jahr loslassen, das neue Jahr begrüßen! Hierfür schreibst Du alles, was Dich im alten Jahr gestresst hat, auf zwölf einzelne Zettel. Notiere, wovor Du Dich gefürchtet und/oder geängstigt hast. Die Zettel werden in den Rauhnächten verbrannt. 

Übrigens: Ich nutze das Jahresende immer gerne, um Altlasten und Ballast loszuwerden - sei es emotional oder physisch. Ich räume auf, miste aus, sortiere mich und entsorge alles, was ich in den letzten Monaten aufgeschoben habe. Ich begleiche Schulden und sammle ein, was ich verliehen habe. 

Rauhnächte: traditionelle Rituale und Bräuche
Wusstest Du schon, dass die Zeit zwischen den Jahren früher als gefährlich galt? Daraus entstanden sind verschiedene Regeln, Rituale und Bräuche, die vor dem Bösen bewahren sollen: Es darf keine Wäsche gewaschen und kein Glücksspiel jeglicher Art gespielt werden. Lautes Feuerwerk vertreibt böse Geister.
Frauen und Kinder sollen das Haus nach Einbruch der Nacht nicht mehr verlassen und das Räuchern von Häuser, Stallungen und Wohnungen hilft dabei, böse Geister zu vertreiben. (Die Raunächte heißen eben auch "Rauchnächte", weil damals in dieser Zeit mit Kräutern geräuchert wurde, um dunkle Geister zu vertreiben und segenbringende Geister willkommen zu heißen.)

Das Ritual, zwischen den Jahren keine Wäsche zu waschen, war mir bereits durch meine Oma bekannt. Spätestens mit dem Einzug in meine eigene Wohnung halte ich mich strickt daran. Abgesehen davon, dass dieses Ritual wunderbar entschleunigt. Auf das Räuchern während der Rauhnächte habe ich dagegen verzichtet.

Wetterprognose für das kommende Jahr 2022
Jeder Tag der Rauhnächte steht also für einen Monat – das gilt natürlich nicht nur für unsere Träume, sondern auch für das Wetter! Kurz gesagt: Das Wetter am 25. Dezember zeigt das Wetter im Januar an; der 26. Dezember steht für das Wetter im Februar, usw. Ziemlich spannend! Du solltest also ruhig alles notieren, was Dich in den Tagen vom 25. Dezember bis 6. Januar beschäftigt und bewegt.



Du hast entschieden, Dich den Rauhnächten zu widmen? So gehst Du vor!
Ehrlich gesagt: Einen richtigen Fahrplan gibt es nicht. Die in diesem Beitrag genannten Optionen kann ich allerdings aus eigener Erfahrung empfehlen. Dazu gehören: keine Wäsche waschen, Träume notieren und deuten, 13 Wünsche formulieren und bei Dämmerung ins Universum senden (verbrennen), die eigene Stimmung und das eigenen Wohlbefinden beobachten, das Wetter in Augenschein nehmen, meditieren, entschleunigen, Ziele und Wünsche definieren.

Für jeden Tag mache ich mir Notizen: 1. Wie habe ich mich gefühlt? 2. Wie war das Wetter? 3. Was habe ich geträumt? 

Schnappe Dir ein Notizbuch/Tagebuch. Notiere 13 Wünsche für das neue Jahr und verschließe die Zettel. Schlafträume und deren Bedeutungen notierst Du am besten direkt morgens nach dem Aufwachen, bevor Du sie wieder vergisst. Am Ende des Tages ergänzt Du Wetter und Wohlbefinden. Verbrenne bei Dämmerung einen Wunsch und schicke ihn ins Universum, ohne den Zettel vorher noch einmal zu öffnen! Nimm Dir bewusst Zeit für Dich, werde Dir klar, was Deine Ziele und Wünsche sind. Wasche keine Wäsche. Entschleunige. Stresse Dich nicht. Am Ende der Rauhnächte bleibt ein Zettel übrig. Öffne ihn und erfahre, für welchen Wunsch Du selbst zuständig bist. Bewahre ihn sicher auf und trage ihn bei Dir.

Im Nachhinein kannst Du Dich durch Deine Aufzeichnungen blättern und Dir ein eigenes Bild machen. Fokussiere und manifestiere. Die Rauhnächte sind zugleich auch immer eine Möglichkeit, Ziele und Wünsche zu definieren. Das Meditieren hilft dabei, innere Ruhe zu finden.

Fazit
Die Rauhnächte haben mir sehr dabei geholfen achtsamer mit mir zu sein. Ich konnte das alte Jahr gehen lassen, Frieden schließen und gestärkt in das neue Jahr starten. Ob nun Hokuspokus oder nicht: Die Rauhnächte gewähren einen klaren Blick auf unser Unterbewusstsein, auf Wünsche und Sehnsüchte, auf das Loslassen und Vergeben. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrung und kann mir durchaus vorstellen, mich zum Jahresende 2022 erneut den Rauhnächten zu widmen. Ja, man sollte schon an all das glauben, was während dieser Zeit zelebriert wird. Anderenfalls geht der Zauber verloren.

Gleichzeitig habe ich nun viele Notizen für jeden einzelnen Monat im Jahr und eine kleine Vorschau auf 2022. Das ist ziemlich spannend. Das Projekt "Rauhnächte" fängt jetzt also erst richtig an :) 

Alles Liebe für Euch, Mareike ♡

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte beachte ab Mai 2018 die neue Datenschutz-Grundverordnung. Mit Absenden eines Kommentars und bei Abonnieren von Folgekommentaren stimmst Du der Speicherung personenbezogener Daten zu.