Gelesene Bücher im Dezember 2021

31.01.2022
Ihr Lieben, ich bin endlich mit einem neuen Lesemonat zurück. Zeit wurde es auch, oder? Neben all den Neuzugängen... Ich zeige Euch heute die Bücher, die ich in den letzten sechs Monaten gelesen habe. Viele Bücher sind es für diesen Zeitraum leider leider nicht - insgesamt 6 Stück -, dafür sind sie recht vielfältig. Zwei Rezensionsxemplare sind dabei - vielen Dank an die Verlage!


Vielleicht ist ein Buch dabei, das Euch anspricht? Ich habe mich besonders über "Dry" und "Bock" von Katja Lewina gefreut - meine Rezensionen sind aber doch sehr unterschiedlich ausgefallen. Aber lest doch einfach selbst, ob mich die folgenden Bücher begeistern konnten!

Sex/Life von B. B. Easton*

Handlung: BB ist frustriert. Denn das Sexleben mit ihrem sehr attraktiven, aber leider wenig einfallsreichen Mann ist nach vielen Jahren Ehe alles andere als aufregend. Der Alltag, der Stress, die Kinder ... Man kennt es. Um wenigstens in der Fantasie ein wenig Prickeln zu erleben, beginnt sie Tagebuch über die erotischen Erlebnisse mit ihren Verflossenen zu führen. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Was sie nicht weiß: Ihr Ehemann liest heimlich mit, was sie schreibt, und legt sich von da an richtig ins Zeug

Rezension: Ich habe ein Erotikbuch erwartet- nur viel viel cooler. Was ich bekam, war irgendwie.....anders. Nicht schlecht, aber auch nicht gut. Anders gesagt: Verschenktes Potenzial!
Teilweise empfand ich die Geschichten aus B.B.'s Jugendzeit ziemlich übertrieben. Davon abgesehen wirkte B.B. auf mich gänzlich unzufrieden. Ich war regelrecht genervt davon, wie viel Priorität sie ihrem Sexleben zugesprochen hat und dass sie ständig auf der Suche nach "etwas Besserem" war. Rückblickend hat das Buch einen bitteren Beigeschmack. Kritisch betrachtet ist Sex/Life ein Eortikdrama, das eine Bad Boy Triggerwarnung für junge Frauen verdient hätte.

Wie dem auch sei! Besonders hervorheben möchte ich den Schreibstil der Autorin: schonungslos, ehrlich, schamlos und locker. So, wie es sich (meiner Meinung nach) für ein solches Buch gehört. Das hat mir gut gefallen. Parallel zum Buch habe ich übrigens die dazugehörige Serie auf Netflix geschaut, was eher keine gute Idee war. Ich musste schnell feststellen, dass die Serie vergleichsweise gut war. Von mir gibt es für das Buch 3,5 Sterne.

Bewertung: ★★★☆☆

Dry von Neal und Jarrod Schusterman


Handlung: Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.

Rezension: Dies war mein erstes Buch von Neal Shusterman. Meine Erwartungen waren dennoch recht hoch, da alle bisherigen Rezensionen beinahe durchweg positiv waren. Davon abgesehen, dass das Szenario "Kein Wasser" gar nicht sooooo weit hergeholt ist. Nicht selten habe ich mich beim Lesen gefragt, wie ich im Fall von Alyssa und Kelton handeln bzw. vorgehen würde. Ich hätte wahrscheinlich längst aufgegeben. Nun, was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Thematik wurde sehr gut aufgegriffen. Der spannende Schreibstil in Kombinationen mit immer wieder unerwarteten Wendungen hat das Buch zu einem kleinen Abenteuer gemacht, bei dem der Spannungsbogen nur selten abgeflacht ist. Die Charaktere sind gut gewählt, allen voran mochte ich Alyssa und Kelton gerne, ebenso die schlagfertige Jacqui. Kein Wunder also, dass die Seiten nur so davongeflogen sind. Trotz kleiner Lesepause habe ich wieder gut in die Handlung gefunden, die mich total in ihren Bann gezogen hat. Das Ende kam unerwartet schnell.

Fazit: Mir bleibt nichts anderes übrig, als fünf Sterne zu vergeben. Grandioses Buch. Eine Meisterleistung! Dry ist so viel mehr als "nur" ein Jugendbuch und wurde absolut zu recht für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 nominiert.

Bewertung: ★★★★

Bock: Männer und Sex von Katja Lewina

Handlung: Männlichkeitsrituale, Potenzdruck, Übergriffigkeit – das Mannsein ist in die Krise geraten; das Schlagwort der »toxischen Männlichkeit« macht ebenso die Runde wie das des »alten weißen Mannes«. Katja Lewina wollte wissen, was mit dem Mann los ist, und vor allem: wie es ihm wirklich geht im Bett. Sie ist losgezogen und hat mit Männern über ihre Sexualität, ihre Sehnsüchte und Geheimnisse gesprochen, mit normalen Typen ebenso wie Experten: vom Orgasmus-Coach bis zum Priester, vom trans Mann bis zum Urologen, vom Paartherapeuten bis zum Philosophen.In ›Bock‹ zeigt sie, wie viele Ängste und Verunsicherungen mit dem Mannsein verbunden sind und wie Sozialisierung und gesellschaftliche Erwartungen das Verhalten der Männer beeinflussen. Das Ende des Patriarchats können die Frauen nicht allein ausrufen, deshalb ist es höchste Zeit für dieses Buch, das Stereotype zerschießt und Alternativen aufzeigt.

Rezension: Ich habe mich sooo sehr auf dieses Buch gefreut. Aber - uff! - es war so voller Klischees, dass ich die Freude beim Lesen verloren habe. Nichts, was man nicht schon tausend Mal gehört hat. Nichts, was noch nicht zur Genüge durchgekaut wurde. Den Schreibstil von Katja Lewina mag ich dennoch sehr gerne und auch, wie sie die verschiedenen Themen bespricht. Insgesamt bin ich aber doch sehr enttäuscht. Schade. Ich habe irgendwie mehr erwartet...

Bewertung: ★★★

Das Café am Rande der Welt von John Strelecky

Handlung: Ein kleines Café mitten im Nirgendwo wird zum Wendepunkt im Leben von John, einem Werbemanager, der stets in Eile ist. Eigentlich will er nur kurz Rast machen, doch dann entdeckt er auf der Speisekarte neben dem Menü des Tages drei Fragen:»Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?« Wie seltsam – doch einmal neugierig geworden, will John mithilfe des Kochs, der Bedienung und eines Gastes dieses Geheimnis ergründen.

Rezension: Insgesamt fand ich das Buch wirklich gut, nur leider etwas kurzweilig. Für unterwegs sicherlich genau richtig. Oder auch gut geeignet für Leute, die tendenziell eher wenig lesen. Ich priorisiere jedoch Bücher mit mehr Seiten. Davon abgesehen, dass die im Buch enthaltenen Botschaften natürlich korrekt sind, aber irgendwie nicht richtig "gewirkt" oder nachgehallt haben. Ich hätte mir dahingehend etwas mehr Tiefgang/mehr Geschichte gewünscht.

"Das Café am Rande der Welt" ist ein tolles Buch für all die jenigen, die einen kleine Starthilfe benötigen. Ein Wegweiser quasi. Die Erzählung hat mich berührt, aber eben nicht nachhaltig beschäftigt. Es tut mir fast ein wenig in der Seele weh, aber ich kann an dieser Stelle nur drei Sterne vergeben.

Bewertung: ★★★

Aber der Sex war gut von Aly Mennuti


Handlung: Annie Shepherd ist eine der bekanntesten Autorinnen der Welt, ihre TRUST ME-Reihe verkauft sich millionenfach. Doch Annie hat auch ein sorgsam gehütetes Geheimnis, das ans Licht zu kommen droht, als ihr Freund, der preisgekrönte Literaturprofessor Joe Duke, überraschend stirbt. Um sich zu retten, muss sie sich mit ihrem größten Feind verbünden: dem Literaturagenten Henry Higgins. Der kommt ihr nicht gerade bereitwillig zu Hilfe, aber auch er hat alles zu verlieren. Und jeder weiß: Was sich neckt, das lernt sich lieben ... Oder doch nicht?

Rezension: Ich glaube, ich hätte das Buch nicht gekauft, wenn ich es in einer Buchhandlung entdeckt hätte. Das Cover spricht mich schlichtweg nicht sonderlich an. ABER: Mir wäre verdammt viel entgangen. Das Buch ist an Humor kaum zu übertreffen. Aly Mennuti hat mit "Aber der Sex war gut" ein Buch geschaffen, das mich beim Lesen wunderbar aufgeheitert und zum Lachen gebracht hat. Die Geschichte überzeugt mit Witz, Charme und charismatischen Personen. Annie hat zu Beginn noch recht naiv und dümmlich auf mich gewirkt. Ich habe sie allerdings schnell in mein Herz geschlossen und lieb gewonnen. Die Autorin hat es ihren Lesern aber auch wirklich einfach gemacht. Man hat quasi gar keine andere Wahl, als Annie und Henry zu mögen.

"Aber der Sex war gut" war insgesamt eine richtig gute und gelungene Liebeskomödie. Ich konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen, mich mit ihnen freuen, mit ihnen lachen und mit ihnen weinen.

Bewertung: ★★★

Time to Love von Beth O'Leary*

Handlung: Zwei Monate Sabbatical: Nach einer katastrophalen Präsentation im Job wird Leena eine Auszeit verordnet. Ausgerechnet Leena, die Tag und Nacht arbeitet, um ihre verstorbene Schwester nicht zu vermissen. Zuflucht findet sie bei ihrer Großmutter Eileen in Yorkshire. Eileen wünscht sich mit Ende 70 eine neue Liebe, nur leider ist die Auswahl an interessanten Kandidaten in ihrem kleinen Dorf begrenzt. Die Lösung: Leena kommt auf dem Land zur Ruhe, und Eileen stürzt sich in die Londoner Dating-Szene … doch ist es wirklich so einfach, die Leben zu tauschen?

Rezension: 
Ich war von "Love to share" so sehr begeistert, dass ich auch unbedingt dieses Buch der Autorin lesen wollte. Beth O'Leary schreibt mit viel Feingefühl und Emotionen und schafft wunderbar authentische und charismatische Charaktere. Leena und ihre Oma Eileen sind ganz ganz tolle Menschen!

Die Geschichte wird sehr warmherzig erzählt, zugleich aber auch witzig, bewegend und tiefsinnig. Unterhaltung auf ganzer Linie und perfekt für kalte Herbst- bzw. Wintertage.

"Love to share" hat mir ein wenig besser gefallen, weshalb ich leider einen Stern abziehen muss.

Bewertung: ★★★

Alles Liebe für Euch, Mareike ♡

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