Lesemonat Januar 2024

28.01.2024
* Die gekennzeichneten Bücher wurden mir als Rezensionsexemplar kostenlos zugesandt.

Willkommen zum ersten Lesemonat im neuen Jahr, ihr Mäuse! Ich bin super super happy, dass ich euch an dieser Stelle meinen erfolgreichen (!) Lesemonat für Januar 2024 vorstellen kann, nachdem die vorherigen Lesemonate eher zäh waren. Ich habe im Januar ein neues Genre für mich entdeckt und konnte zudem ein fast vergessenes Buch aus der Versenkung holen und endlich beenden. 


Aktuell lese ich übrigens Fourth Wing. Mal schauen, wie lange ich an dem Buch "knabbern" werde. Es ist mein erstes Fantasy Buch! Aber wenn ich weiterhin so sehr im Lesefluss bleibe, dann bin ich für den Monat Februar sehr optimistisch. Nun ja, ihr werdet es in jedem Fall erfahren ◡̈ 

ZUSAMMENFASSUNG Januar 2024
Anzahl gelesener Bücher: 5
Anzahl gelesener Seiten: 2.074


Kein Ort dieser Welt von Marie Döling
Seit vier Jahren sieht Fiona zu. Dabei, wie ihr Vater ihre Familie verließ. Wie sich ihr bester Freund von ihr lossagte. Und dabei, wie sie selbst zerbricht. Das Einzige, das sie daran hindert, in dieser Traurigkeit unterzugehen, sind die Gedichte, die sie heimlich in ihr Notizbuch schreibt. Worte, die ihr Trost spenden, während sie zu Hause kaum mehr als eine Fremde ist und in der Schule Opfer dreier Mitschülerinnen, die ihren Alltag zur Hölle machen. Als sie jedoch Zeugin wird, wie eines dieser Mädchen auf einer Party sexuell belästigt wird, realisiert sie, dass kein Ort dieser Welt frei von Schatten ist. Und dass es Menschen gibt, die keine Worte, sondern Tragödien hinterlassen.

Seiten: 344
Preis: 13,90€

Rezension: Ich hatte keine großen Erwartungen an das Buch. Ich wusste, dass es unheimlich gut bewertet und sehr emotional ist. Dann habe ich das Lesen begonnen - und mich hat es eiskalt erwischt. Ich bin ganz froh, dass ich das Buch in Etappen gelesen habe und immer die Möglichkeit hatte, das Gelesene sacken und meine Emotionen sortieren zu können. Ich war traurig, verzweifelt und wütend. So unglaublich wütend... Ich weiß gar nicht so richtig, wie ich das Buch rezensieren soll, ohne dabei zu spoilern, aber ich möchte es gerne probieren. In "Kein Ort dieser Welt" schreibt die Autorin über die tragische Freundschaft zweier Mädchen - Fiona und Ana -, die scheinbar unterschiedlicher nicht sein könnten. Bereits zu Beginn erfahren wir, welches grausame Geheimnis die beiden verbindet und welche Auswirkungen es auf die beiden Protagonistinnen hat.
Marie Döling schreibt nicht nur tolle Gedichte! Sie hat zugleich ein unheimlich gutes Talent, Emotionen und Gefühle zu beschreiben. Es war, als würde ich jeden Herzschlag und jede Träne durch die Zeilen hindurch spüren können. Im Nachwort schreibt die Autorin: "Es ist keine bloße Geschichte, die sich jemand ausgedacht hat. Diese Begebenheiten sind real." Das Buch macht deutlich, welche Auswirkungen Worte und Handlungen auf unser Leben und das Leben unserer Mitmenschen haben. Dieses Buch sollte (unter Berücksichtigung der Triggerwarnung) jeder lesen. Es ist so so wichtig und führt uns eine traurige Wahrheit vor Augen, die wir zweifelsohne gerne ausblenden würden. Ein ganz ganz großes Lob an die Autorin für die Stärke, die sie beim Tippen der Geschichte, insbesondere am Ende des Buches, bewiesen hat und für ihr Talent, Emotionen und Gefühle absolut echt zu übermitteln.

The Woman in Me von Britney Spears
Als Britney Spears im Juni 2021 vor Gericht aussagte, hielt die Welt den Atem an. Der Moment, in dem sie ihre Stimme erhob und die Wahrheit sprach, sollte ihr Leben verändern – und das unzähliger anderer. The Woman in Me enthüllt erstmals ihre ganze, unglaubliche Geschichte und offenbart die innere Kraft einer der größten Künstlerinnen der Popmusikgeschichte.
Mit bemerkenswerter Offenheit und Humor beweisen Britney Spears‘ bewegende Memoiren, welche Macht der Musik und der Liebe innewohnt. Und sie zeigen, wie wichtig es ist, dass eine Frau endlich in ihren eigenen Worten und zu ihren eigenen Bedingungen ihre Geschichte erzählen kann.

Seiten: 288
Preis: 25,00€

Rezension: Das Buch war gleich zu Beginn ein Jahreshighlight für mich. Zugegeben: Das fühlt sich schon irgendwie merkwürdig an - als hätte ich mich auf Kosten von Britney Spears amüsiert. Dabei war das Gegenteil der Fall. Das Buch hat mich schockiert und berührt. Im Nachhinein fühle ich mich schlecht, weil ich die Frau, die immer verrückt und realitätsfern wirkte, so einfach "abgestempelt" habe, ohne auch nur ansatzweise zu hinterfragen, was WIRKLICH hinter den ganzen Medienberichten steckt. Dass ihr Vater nicht ganz unschuldig an den Ereignissen in ihrem Leben ist, lag natürlich nah. Das gesamte Ausmaß war mir aber nicht bewusst. Zugleich habe ich einen neuen Blick auf das Konzert im Sommer 2018 in Berlin bekommen. Ich habe Britney Spears entgegen meiner Erwartungen als sehr ehrlich, erwachsen und reflektiert wahrgenommen. Die Geschehnissen wurden meist chronologisch und verständlich erzählt, weshalb ich den Erzählungen von Britney Spears gut folgen konnte. Ich danke Britney Spears für ihre Offenheit und Ehrlichkeit und wünsche ihr aus tiefsten Herzen seelischen und körperlichen Frieden sowie Gesundheit und Schaffenskraft auf allen Ebenen. Sie hat es so so verdient. 

Etwas gestört haben mich die vielen Fehler im Buch, die wohl der deutschen Übersetzung zugrunde liegen. Da hätte man sich etwas mehr Mühe geben können...
Christine von Stephen King
Eine verhängnisvolle Dreiecksbeziehung: Arnie liebt seine Freundin Leigh und »Christine«, seinen 1958er Plymouth Fury. Aber das Auto lebt. Und es ist tödlich eifersüchtig.

Seiten: 896
Preis: 10,99€

Rezension: Mir ist das Buch in der Buchhandlung aufgefallen. Meine Mama erwähnte dabei, dass sie vor einiger Zeit den Film gesehen hatte und wahnsinnig beeindruckt war. Damit war die Entscheidung quasi gefallen: Ich wollte das Buch lesen. Dass ich mit Autos nichts am Hut habe, war gar nicht schlimm. Die wenigen Fachbegriffe konnte ich auch ohne Kenntnisse zuordnen.

Der Klappentext ist auf das Wesentliche beschränkt, sagt aber eigentlich alles aus, was man zu Beginn wissen muss: Arnie verliebt sich Hals über Kopf in "Christine", einen roten 1958er Plymouth Fury. Das Chaos nimmt seinen Lauf und ein Halten ist nicht in Sicht. Christine nimmt unheimlich viel Raum ein, sorgt für Ärger und entwickelt ein Eigenleben. Dies hat große Auswirkungen auf Arnies Leben, seinen Charakter und auf seine Sozialkontakte. Die Geschehnisse werden überwiegend aus der Perspektive von Dennis, dem besten Freund von Arnie, erzählt. Ich habe das Buch im März 2023 zu lesen begonnen und nach 270 Seiten vorerst beiseite gepackt, weil ich in eine kleine Leseflaute geraten war, die sich über Monate zog. Vergessen habe ich "Christine" aber längst nicht. Und als ich knapp zehn Monate später die Gelegenheit sah, das Buch endlich fortsetzen zu können, habe ich nicht gezögert. Ich konnte problemlos wieder in die Geschichte einsteigen und wurde von den Geschehnissen regelrecht mitgerissen. Es ist absurd und gleichzeitig erschreckend, welche Auswirkungen Christine auf das Leben von Arnie hat. Ich habe ständig zwischen Mitleid, Wahnsinn und Unverständnis geschwankt. Selbes gilt übrigens für Arnies Eltern, die die Kontrolle über ihren Sohn verlieren und sich dabei nur selten als Sympathieträger erweisen konnten.
Wie dem auch sei: Mich hat das Buch jedenfalls sehr gefesselt und in seinen Bann gezogen. Stephen King ist es immer wieder gelungen, Spannungsbögen aufzubauen. Das Buch hat mich an den Rand meiner Nerven gebracht und mich sehr gut unterhalten.
The Waves We Catch von Lorena Schäfer*
Seit Billie nach ihrem Highschool-Abschluss Emerald Bay überstürzt verlassen hat, pilgert sie als Straßenmusikerin mit ihrem Van durch ganz Australien. Als ihre Großmutter Phoebe einen Unfall hat, zögert sie nicht lang: Mit gemischten Gefühlen kehrt Billie in das kleine Küstenörtchen zurück, um ihr die nächsten Monate zu helfen und ihre Reise danach fortzusetzen. Schnell merkt Billie jedoch, dass sich seit ihrem Aufbruch Vieles verändert hat. Sie beginnt Emerald Bay mit anderen Augen zu sehen und fängt an, sich in ihrer alten Heimat wohlfühlen. Doch dann steht sie plötzlich ihrer ersten großen Liebe Nathan gegenüber, und der Schmerz der Vergangenheit holt sie endgültig ein. Schließlich muss Billie sich entscheiden: Wohin gehört sie wirklich? Und kann es noch eine Chance für sie und Nathan geben?

Seiten: 416
Preis: 14,00€

Rezension: Lorena Schäfer hat einen angenehmen, leichten und dennoch detaillierten Schreibstil. Es hat mir viel Freude bereitet, der Geschichte von Billie und Nathan zu folgen. Das Setting ist einfach ein Traum. Nicht zu vergessen Hund Lewis, der es mir besonders angetan hat. Billie hat ihre Eltern früh verloren und ist bei ihrer "Großmutter" Phoebe aufgewachsen. Billie plagen Angst- und Schuldgefühle, sie ist unsicher und eher zurückhaltend. Nathan dagegen ist ein Traum von Freund. Er ist zuverlässig, emphatisch, verständnisvoll und liebeswert. Er unterstützt seine Familie, wann immer es nötig ist.
Taylor ist der beste Freund und fungiert als Bindeglied zwischen den beiden.

Mithilfe von Rückblicken, die mich zu Beginn etwas verwirrt haben, wird die Vergangenheit von Billie und Nathan beleuchtet. Sie machen die Verbindung der beiden einmal mehr greifbar und haben mir dabei geholfen, die Beziehung von Billie und Nathan in ihrer Gesamtheit betrachten und deren Gedanken nachvollziehen zu können. Lediglich von Billie hätte ich mir an einigen Stellen mehr Reflektion gewünscht. Ihr Verhalten war ein einigen Punkten nicht nachvollziehbar, sehr naiv und unfair. Leider bin ich bis zuletzt nicht richtig warm mit ihr geworden. Gleichzeitig möchte ich betonen, dass das Buch aus dem Genre Young Adult stammt und die Protagonisten dementsprechend jung sind.

Fazit: Wer auf der Suche nach einer leichten Young Adult Lektüre mit traumhaften Setting und Surf-Feeling ist, kann mit "The Waves We Catch" nichts verkehrt machen. Das Buch hat mich wunderbar unterhalten. Die Kapitel sind perfekt lang, der Schreibstil ist angenehm.
The Way I Am Now von Amber Smith
Es gab eine Zeit, die dunkelste aller Zeiten, in der Eden dachte, die einzige Person, die sie retten könnte, sei Josh. Er war alles Gute auf der Welt – ein vertrauensvolles Herz, eine liebevolle Berührung, ein freundliches Lächeln. Aber er sollte nie ihr Retter sein. Eden musste sich alleine retten. Nachdem Eden mit dem College begonnen und sich ihrem Vergewaltiger gestellt hat, scheint es, als wären sie endlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort, um eine funktionierende Beziehung aufzubauen. Doch als der Prozess, der entscheiden wird, ob Eden die Gerechtigkeit erhält, die sie verdient, bevorsteht und unverheilte Wunden aufreißt, stellt sich die Frage, ob ihre Liebe dem Druck standhalten kann?

Seiten: 400
Preis: 18,95€

Rezension: Seit ich im August 2023 The Way I Used To Be (Band 1) gelesen habe, wusste ich, dass ich auch unbedingt die Fortsetzung lesen möchte. Ich habe dem Datum der Veröffentlichung sehnsüchtig entgegengefiebert und war richtig glücklich, dass es nun endlich soweit war. 

Das Buch bzw. die Reihe sind total underrated! Autorin Amber Smith greift eine wichtige Thematik auf, ist dabei absolut realistisch, findet stets die richtigen Worte und erreicht die Emotionen der Leser. Die Geschichte von Eden hat mich gefesselt und auf ganzer Linie berührt,  ebenso die Beziehung zwischen Eden und Josh. Ich schätze, wie klar und deutlich Amber Smith die Themen trifft und dabei einfühlsam beschreibt, was man sich als außenstehende Person kaum vorstellen mag. Dieses Buch ist so mutig, traurig, wunderschön und wichtig zugleich.

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