10 Tipps für inneren Seelenfrieden

02.05.2024
Zugegeben: Ich muss ein wenig schmunzeln, dass dieser Beitrag ausgerechnet von mir kommt. Ich verspüre selten einen inneren Seelenfrieden. Ich zerdenke viel, analysiere und zerbreche mir viel lieber den Kopf, als im Hier und Jetzt zu leben. Alte Verhaltensmuster kann ich inzwischen gut erkennen - nur an der Umsetzung hapert es manchmal noch. Nichtsdestotrotz bin ich meinem Ziel, eine innere Ausgeglichenheit zu spüren, schon sehr viel näher als noch vor drei Jahren. Ich möchte auch gar nicht den Moralapostel miemen, ich möchte lediglich kleine Denkanstöße geben und zeigen, dass es manchmal nur klitzekleine Veränderungen bedarf, um Großes zu bewirken. 


1. Umgang auf Social Media
Verbannt Content aus eurer Follow-Liste, der euch triggert, verärgert, aufregt und/oder nervt.

Ich räume meine Follow-Listen auf Social Media regelmäßig auf und entferne alles, was Unmut auslöst. Konten, die mich nicht mehr ansprechen. Menschen, dessen Meinung ich nicht vertrete. Content, der mich triggert und keinen Mehrwert bietet Also einfach alles, was mir negativ auffällt und mich beeinflusst. Ich bin dabei sehr radikal und habe festgestellt, dass mir dieser Umgang mit den sozialen Medien sehr gut tut. Social Media ist super vielfältig. Social Media kann uns genauso positiv wie auch negativ beeinflussen - ihr entscheidet selbst. Schaut euch also unbedingt mal eure Follow-Listen an und überlegt, welche Konten euch Mehrwert bieten und auf welche Konten ihr guten Gewissens verzichten könnt. Auch das Stummschalten der Stories von bestimmten Personen/Konten kann sich lohnen. Likt, kommentiert und reagiert nur auf Beiträge, die euch wirklich gefallen und euer Mindset positiv (!) beeinflussen. Das unterstützt den Algorithmus auf eurer Startseite.

2. Prioritäten setzen
Ist es gerade wirklich wichtig, die Wohnung aufzuräumen oder ist es wichtiger, etwas für den eigenen Seelenfrieden zu tun?

Mein Leitsatz Nr. 1: Man muss Prioritäten setzen! Es lohnt sich abzuwägen, welche Dinge zum gegenwärtigen Zeitpunkt wirklich wirklich wichtig und von Nöten sind - und welche eben nicht. Versucht neutral zu sein, euch nicht von eurem Umfeld oder euren Emotionen leiten zu lassen. Hört  auf eure innere Stimme. Das Schreiben von Listen kann euch dabei unterstützen, die verschiedenen To-Do's zu priorisieren. Ihr werdet überrascht sein, wie viele der Dinge, die ihr für wichtig haltet, eigentlich gar nicht wichtig sind und welche der To-Do's noch warten können. Solltet ihr einmal wirklich überfordert sein, sprecht darüber und bittet um Hilfe. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Meistens lassen sich zu zweit völlig neue Ideen und Lösungen finden. Das gilt für Berufliches ebenso wie für Privates.

3. Me-Time einplanen und Raum für Spontanität schaffen
Wir sind Menschen, keine Maschinen. 

Wenn ihr merkt, dass euch die Puste ausgeht, das Nervenkostüm dünner und die Nächte immer kürzer werden, zieht rechtzeitig die Reißleine. Ich bin z.B. sehr sensibel und benötige zwischen Verabredungen, Reisen und Veranstaltungen auch immer wieder Zeit für mich, um meine Social Battery aufladen zu können. Zeit, die ich vollkommen frei und spontan verbringe: mit Netflix auf dem Sofa, mit einem Buch in meiner Leseecke oder auf dem Fahrrad. Und sollte ich doch Lust auf eine Verabredung haben, kann ich spontan sein. Bitte vergleicht euch nicht mit anderen Personen. Es gibt immer Menschen, denen es besser oder schlechter geht. Jeder von uns hat unterschiedliche Belastungsgrenzen. Erkennt eure eigenen Grenzen und steht für sie ein. Es bringt nichts, wenn ihr für euer Gegenüber physisch, aber nicht psychisch anwesend seid. Solltet ihr wider Erwarten eine Verabredung absagen müssen, kommuniziert das rechtzeitig: "Ich brauche Zeit für mich. Es hat nichts mit dir zu tun." oder "Gerne ein anderes Mal, aber heute möchte ich nicht." 

4. Von Menschen umgeben sein, die gut tun 
Qualität und nicht Quantität

Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, dass nicht die Anzahl, sondern die Qualität meiner Freundschaften ein ausschlaggebender Indikator für mein Wohlbefinden ist. Manche Kontakte rauben Energie, andere Kontakte geben Energie. Ich bin zum Großteil von Leuten umgeben, bei denen ich mich fallen lassen und sein kann, wie ich bin. Ich muss nicht performen, um zu gefallen, ich kann meine (dunklen) Gedanken teilen und Grenzen setzen, ohne dass sich etwas zwischen uns verändert. Es ist so so wichtig von Menschen umgeben zu sein, die euch gut tun, eure Grenzen akzeptieren und euch in jeder Lebenslage unterstützen. Dabei muss die Länge einer Freundschaft nicht automatisch ein Indikator für die Qualität der Freundschaft sein. Eine kleine Selbstbeobachtung nach dem Treffen kann helfen eine Einschätzung zu gewinnen. Fühlst du dich ausgesaugt oder aufgeladen? Es ist vollkommen normal, dass sich Freundschaften verändern. Einige Freundschaften können sich durch ausschlaggebende Ereignisse verändern und schwanken. Eine Freundschaft kann mal stärker und mal schwächer sein. Die Kunst besteht darin, den Ist-Zustand zu akzeptieren, dankbar für das Gute zu sein, was man gemeinsam erlebt hat und keinen Frust zu verbreiten. Und noch viel wichtiger: Freundschaften dürfen (wie Beziehungen) immer auch beendet werden. 

5. meditieren
innere Ruhe finden, reflektieren, fokussieren

Innere Unruhe macht sich leider sofort bemerkbar und überträgt sich häufig auf euer Gegenüber. Meine Gedanken überschlagen sich, ich bin schlaflos, unkonzentriert und komme nur schwer zur Ruhe. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass mir das Meditieren unheimlich gut tut und dabei hilft, mich leicht, unbeschwert, harmonisch und ausgeglichen zu fühlen. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mich vollends darauf einlassen konnte. Meditieren bedeutet nämlich, tief in sein Innerstes zu gehen und sich seinen Gefühlen und Emotionen zu stellen. Schaltet das Handy aus oder legt zumindest alles beiseite, was euch potenziell ablenken könnte. Achtet auf eine bequeme Sitzposition und auf eure Atmung. Findet Ruhe im Körper. 
Zu Beginn einer Meditation bin ich emotional regelrecht verspannt. Beim Meditieren kann ich negative Gedanken loslassen und das Positive affirmieren. Oft fühlt es sich an, als würde ein Knoten platzen und nicht selten beginne ich einfach zu weinen. Im Anschluss fühle ich mich direkt zehn Kilo leichter. Probiert es mal aus!

6. Sport und Bewegung an der frischen Luft
Regelmäßige Bewegung ist ein Stresspuffer.

Bewegung macht nicht nur glücklich, Bewegung stärkt auch das Immunsystem und sorgt dafür, dass wir geistig fitter und konzentrierter sind. Bewegung baut Stresshormone ab und schafft einen klaren Kopf. Am besten geeignet ist Ausdauersport wie z.B. Laufen oder Radfahren. Wichtig ist: Sport als Stressabbau muss sich immer gut anfühlen. Sucht euch daher eine Sportart, die euch gefällt und Freude bereitet. Was für manche Personen ein Pam-Workout oder das Tanzen ist, ist für andere das Kraft- oder Ausdauertraining oder ein Mannschaftssport. Ganz egal, für was ihr euch entscheidet: Ihr werdet schnell merken, dass Bewegung glücklich macht. Es heißt sogar, wer regelmäßig Sport treibt, kann das Risiko eine Depression zu entwickeln, deutlich verringern.

7. ein Journal führen
Der Ist-Zustand ist nur temporär. 

Ein Journal bietet neben dem Meditieren eine tolle Möglichkeit, Ballast loszuwerden, positive Entwicklungen wahrzunehmen und dankbar zu sein. Ich führe seit Februar 2022 ein Journal, das ich mit Gedanken fülle, die mich bewegen und beschäftigen. Ich habe im Journaling eine Möglichkeit gefunden, positive Erlebnisse und Momente festzuhalten, aber auch, mich zu reflektieren und Vergangenes zu verarbeiten. Zu dem hilft es mir dabei Dankbarkeit in kleinen Dingen zu finden: Du hast lecker gegessen? Oder gut geschlafen? Du hast einen tollen Abend mit Freunden verbracht? Wunderbar! Es geht gar nicht darum, das Journal wie ein Tagebuch zu führen. Befreit euch von dem Gedanken, täglich schreiben zu müssen. Ein Journal sollte viel mehr eine Unterstützung und kein Zwang sein. Ich blättere mich inzwischen richtig gerne durch die vergangenen Seiten und erfreue mich über jeden Fortschritt und jede positive Veränderung, die ich im Laufe der Zeit gemacht habe. Meine Gedanken von damals sind nicht meine Gedanken von heute. Das ist sehr beruhigend.

8. Akzeptanz lernen
Im Hier & Jetzt leben

Ein Step, der mich immer noch unheimlich viel Kraft kostet, aber für den inneren Seelenfrieden unabdingbar ist: Akzeptieren, dass man das Vergangene nicht ändern kann, gnädiger mit sich selbst sein und dankbar sein. Alles andere führt schlussendlich nur zu einem Stillstand. Die Person, die dabei am meisten zu Schaden kommt, seid ihr selbst. Man sollte das Vergangene stattdessen für eine Weiterentwicklung nutzen und sich von Schuldgefühlen befreien. Ich möchte für mich sorgen, die Gegenwart schätzen lernen und versuchen zu vergeben. Was passiert ist, ist passiert. Das Geschehene lässt sich nicht rückgängig machen, ganz egal, wie sehr ich es mir auch wünsche.

9. ein Vision-Board gestalten
Ziele und Wünsche visualisieren

Ein klarer Vorteil von Vision-Boards? Sie schaffen Klarheit, Fokus und Orientierung und erinnern uns immer wieder an unsere Ziele. Man kann Kreativität wunderbar mit Visualisierung und Manifestation verbinden. Das Gestalten von Vision Boards lenkt von alltäglichen Problemen ab und hilft dabei, positiv zu denken. Es erinnert dich an das, was du in der Zukunft erreichen willst und inspiriert sich vielleicht sogar zum Handeln. Du kannst ein Vision Board für ein ganzes Jahr gestalten oder für jeden einzelnen Monat des Jahres. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Du kannst es auf Papier gestalten und mit einem Bilderrahmen versehen, aber auch die Gestaltung via App als Hintergrundbild für deine mobilen Geräte ist möglich.

10. Abstand vom Schwarz-Weiß-Denken nehmen 
Das Leben in all seinen Farben sehen

Wann habt ihr euch zuletzt beim Schwarz-Weiß-Denken erwischt? Alles oder nichts? Jetzt oder nie? Gut oder schlecht? Schön oder hässlich? Erfolg oder Versagen? Freund oder Feind? Es gibt keinen Mittelweg, keine Abstufungen, keine Differenzierung, keinen Durchschnitt. Ich bin überzeugt davon, dass Schwarz-Weiß-Denken einer unserer größten Stolpersteine ist, was inneren Seelenfrieden betrifft. Die Kunst besteht darin, auch Niederschläge und Rückschläge hinzunehmen und das Leben in all seinen Farben zu sehen. Die Welt ist super komplex geworden. Es ist gar nicht mehr so einfach Diskussionen zu führen und andere überzeugen zu wollen, ohne in die Schwarz-Weiß-Falle zu tappen. Alles geht ins Extreme. Dabei würde ein Grau oft schon genügen.


verwandte Beiträge

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte beachte ab Mai 2018 die neue Datenschutz-Grundverordnung. Mit Absenden eines Kommentars und bei Abonnieren von Folgekommentaren stimmst Du der Speicherung personenbezogener Daten zu.