Lesemonat Februar 2025

02.03.2025
Manche Bücher liest man, um sich weiterzuentwickeln, andere, um sich abzulenken und dann gibt es jene, die einen völlig unerwartet treffen ◡̈ In den letzten vier Wochen habe ich mich durch verschiedene Geschichten gelesen, die mich auf unterschiedliche Weise berührt, überrascht und sogar nachdenklich gemacht haben. Von philosophischen Impulsen über moderne Beziehungsdynamiken bis hin zu Klassikern der Weltliteratur - meine Leseliste war bunt gemischt.


Zusammenfassung Februar 2025
Anzahl gelesener Seiten: 1.631
Anzahl gelesener Bücher: 7
⌀ Bewertung: 4,5 ⭐
Der Kompass für die Seele*
von Bas Kast

Krisen, Stress, Zukunftsängste: Um unser psychisches Wohlbefinden ist es derzeit nicht allzu gut bestellt. In seinem neuen Buch geht Bestsellerautor Bas Kast der Frage nach, was wir selbst dafür tun können, um (wieder) in die innere Balance zu finden. Auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und vieler Selbstversuche stellt er 10 alltagstaugliche und leicht anzuwendende Strategien vor, die gegen Alltagsstress, chronische Erschöpfung und depressive Verstimmungen helfen. Ein Kompass für alle, die nach mehr Energie, Ausgeglichenheit und Freude im Leben suchen.

Seiten: 256
Preis: 24,00€

Rezension: Ich mochte den Ernährungskompass von Bas Kast ziemlich gerne, weshalb ich nun auch den "Kompass für die Seele" lesen wollte. In einer Welt, die von Stress, Krisen und verschiedenen Ängsten geprägt ist, habe ich mich einmal mehr mit der Frage konfrontiert gesehen, was ich tun kann, um mich innerlich zu stärken und besser für mich zu sorgen. 

Bas Kast stellt in diesem Buch die Ergebnisse der neusten Studien vor und geht dabei auf insgesamt zehn Strategien (u.a. Ernährung, Bewegung, Meditation, Musik, Schlaf und Psyche) ein, die alltagstauglich sind. Für Personen, die sich ohnehin viel und regelmäßig mit diesem Thema auseinandersetzen, wird kaum etwas Neues dabei sein. Nichtsdestotrotz bietet das Buch die Möglichkeit, die verschiedenen Ansätze zu verinnerlichen. Ich habe mich bis dato noch nicht genauer mit den neusten Studien auseinandergesetzt, weshalb ich viele neue Erkenntnisse erlangen konnte. 

Das Buch umfasst 256 Seiten und war somit perfekt lang und immer auf das Wesentliche fokussiert. Persönliche Anekdoten und Erfahrungswerte von Bas Kast kommen nicht zu kurz. Besonders gut hat mir die leichte Sprache vom Autor gefallen. Ich konnte den Schilderungen immer gut folgen, ohne jedes dritte Wort zwingend nachschlagen zu müssen. Das Geschriebene wird teilweise mithilfe von verschiedenen Abbildungen und Grafiken verdeutlicht. Das Buch war ein Gewinn für mich. Wie viel ich davon annehmen und umsetzen werde, liegt natürlich an mir. 
Warum ich keinen Alkohol mehr trinke*
von Bas Kast

Bas Kast, Autor des seit Jahren maßgeblichen Bestsellers »Der Ernährungskompass«, widmet dem wichtigen Thema Alkoholkonsum eine eigene Studie. Nach dem neuesten Stand der Wissenschaft zeigt er, was wir gewinnen, wenn wir keinen Alkohol mehr trinken: Wer auf Wein und Bier verzichtet, lebt nicht nur fitter und gesünder, sondern verlangsamt auch den Alterungsprozess. Auf Basis neuester Forschungsergebnisse erklärt der preisgekrönte Wissenschaftsjournalist so verständlich wie lesenswert, wie Alkohol im Körper wirkt, warum auch geringe Mengen krank machen können und welche enormen Vorteile das Leben ohne Alkohol bietet.

Seiten: 112
Preis: 20,00€

Rezension: "Warum ich keinen Alkohol mehr trinke" lässt sich aufgrund des Covers sehr schnell als Buch von Bas Kast identifizieren. Es hat also rein optisch einen hohen Wiedererkennungswert, was ich als Leserin von "Der Ernährungskompass" und "Der Kompass für die Seele" sehr gut finde. Der Schreibstil ist flüssig. Die neusten Studien und Erkenntnisse werden verständlich wiedergegeben und lassen sich gut nachvollziehen. Das ist bei Sachbüchern dieser Art nicht immer der Fall und mir deshalb positiv aufgefallen. Für das Buch gilt dasselbe wie für "Der Kompass für die Seele": Wer sich gründlich mit Alkoholismus auseinandersetzt, wird wohl kaum neue Infos bekommen. Das Buch bietet jedoch die Möglichkeit, die verschiedenen Ansätze zu verinnerlichen und selbst zu entscheiden, wie damit in Zukunft umgegangen wird. Ein realistischer Blick auf Alkohol und das Bewusstsein für Risiken empfinde ich persönlich als sehr wichtig, weshalb ich mich für das Buch entschieden habe. Was dagegen weniger leserfreundlich ist, ist der hohe Preis. 20,00€ für 112 Seiten - uff. Das Buch muss inhaltlich komplett überzeugen, um den Kaufpreis zu rechtfertigen. Die Erwartungen an den Inhalt sind dementsprechend hoch und könnten schlussendlich nicht erfüllt werden. Eine Taschenbuch Ausgabe wäre toll gewesen!


Achtzehnter Stock*
von Sara Gmuer

Wanda hat sich ihr Leben anders vorgestellt. Ganz anders. Statt auf Filmdrehs und Premieren verbringt sie die heißen Sommertage im Hof einer Berliner Platte, wo sie mit ihrer fünfjährigen Tochter Karlie im achtzehnten Stock wohnt. Der Lift ist defekt und das Treppenhaus ein einziges Funkloch, in dem man, wenn man Pech hat, das ganze Leben verpasst. Am anderen Ende der Stadt scheint dagegen alles möglich. Als Wanda eine einmalige Chance bekommt, taucht sie ein in eine Welt, in der Geld keine Rolle spielt und Türen immer offenstehen. Doch wie weit sie auch geht, die Platte in ihrem Rücken wird nie wirklich kleiner.

Seiten: 224
Preis: 15,99€

Rezension: Die Geschichte von Wanda hat mich regelrecht in ihren Bann gezogen. Sara Gmuer hat die Stimmung in der Berliner Frankfurter Allee perfekt wiedergegeben und mithilfe des eher schroffen Schreibstils ideal untermalt. Ja, allein sprachlich ist das Buch ein Meisterwerk. Kurze Sätze im Wechsel mit langen Sätzen haben ihre Wirkung nicht verfehlt. Ein Plattenbau, Pisse im Treppenhaus, ein defekter Lift, Sperrmüll, heruntergekommene Wohnungen, verschimmelte Wände, Zahlungserinnerungen - und mittendrin Wanda, die von einer Karriere als Schauspielerin träumt und ihrer Tochter Karlie ein sorgenfreies Leben außerhalb der Platte ermöglichen möchte. So weit, so gut. Sara Gmuer hat bei den Erzählungen auf unnötige Zusätze verzichtet und sich stets auf das Wesentliche konzentriert. So wird auf insgesamt 224 Seiten eine Geschichte erzählt, die absolut ehrlich, knallhart, ungeschönt, berührend und hoffnungsvoll zugleich ist. Eine Geschichte, die in der Realität exakt so geschehen sein könnte und dadurch autobiografische Eigenschaften enthält. Die Autorin weiß eben genau, wovon sie schreibt. Ich bin total begeistert und möchte mit meinen Lobeshymnen gar nicht aufhören. 

Dreimeterdreißig*
von Jaqueline Schreiber

Drei Meter dreißig, so hoch sind die Wände der Wiener Altbauwohnung, in der Klara und Balázs leben. Zwischen knarzendem Parkett und weit geöffneten Flügeltüren sind sie gerade dabei, sich ein gemeinsames Leben aufzubauen. Doch eines Nachts verändert sich alles, Balázs liegt reglos im gemeinsamen Bett und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Was bleibt von einer Liebe, wenn ein Leben endet? Wer ist man, wenn man seine Heimat verlassen hat und eine fremde Sprache spricht? Zählt die Geschichte – oder vielleicht nur eine Kaffeetasse im Spülbecken, ein letzter Blick in den Spiegel? Und wenn all das entgleitet, kann man die Zeit anhalten?

Seiten: 240
Preis: 24,00€

Rezension: Uff, irgendwie habe ich mich mit dem Buch echt schwer getan. Das lag überwiegend an der Protagonistin, die ich als sehr unnahbar empfunden habe. Ja, wahrscheinlich würde ich mich in Klaras Situation ähnlich fühlen. Allerdings hat dieser Umstand dazu geführt, dass mich das Buch nicht erreichen bzw. berühren konnte. Erst im letzten Drittel ist es mir gelungen, eine Verbindung zu Klara aufzubauen, Gefühle und Emotionen nachzuempfinden und den Schmerz zu fühlen. Das Buch hatte aber auch gute Momente. Der Kennlern-Geschichte von Klara und Balázs bin ich z.B. gerne gefolgt, ebenso dem beschriebenen Málaga Urlaub, weil ich die Plätze und Orte schon selbst besucht habe und bildlich vor mir sehen konnte. Balázs war Klara immer eine tolle Stütze, ein Wegbegleiter, eine Bereicherung für ihr Leben. Kurz gesagt: Balázs hat Klara geerdet. In Jasmin hat Klara eine verständnisvolle und geduldige Freundin gefunden. Auch ihren Bruder Frederik habe ich über die Seiten hinweg ins Herz geschlossen. Das Setting in Wien hat Erinnerungen in mir geweckt und wirklich gut zu Klara und Balázs gepasst.

Insgesamt bin ich eher unentschlossen, wie ich das Buch bewerten soll. Wie gesagt: Die Protagonistin schien mir emotional wenig erreichbar. Ich bin erst spät warm mit ihr geworden. Hinzu kommt, dass ich den Schreibstil von Jaqueline Scheiber als schwerfällig empfand. Ich bin beim Lesen immer wieder ins Stocken geraten. Die Kapitelüberschriften haben mich verwundert. Erst zum Schluss habe ich verstanden, dass sie ein Gedicht von Lydia Daher ergeben. (Das Gedicht ist am Ende des Buches abgedruckt.) Cover und Klappentext sind gelungen und machen neugierig, die Geschichte selbst konnte mich aber leider nicht gänzlich in den Bann ziehen. Eine kleine Enttäuschung bleibt also.
Wenn wir lächeln*
von Mascha Unterlehberg

Jara steht auf der alten Eisenbahnbrücke über der Ruhr und starrt ins tiefdunkle Gewässer. Anto, die gerade noch neben ihr saß, ist in den Fluss gesprungen und taucht nicht wieder auf. Das Einzige, was Jara von hier oben erkennen kann, ist der Baseballschläger, mit dem sie in dieser Nacht ein Autofenster eingeschlagen haben und der jetzt nicht sinken will. Als Jara zum ersten Mal auf Anto trifft, ist diese zwar die schlechteste Spielerin auf dem Fußballplatz, aber trotzdem mit Abstand die mutigste. Die beiden freunden sich an, und schnell ist klar: Ihre Schwesternschaft steht über allem – sie teilen Lipgloss, Cherry Cola und Gewaltfantasien. Jeden Abend ein neuer Plan, sie haben alles im Blick und alles im Griff. Bis ihnen Stück für Stück die Kontrolle entgleitet. Und nun bleibt die Frage: Wohin mit all der Wut?

Seiten: 256
Preis: 23,00€

Rezension: Mascha Unterlehberg erzählt in "Wenn wir lächeln" die Freundschaft von Anto und Jara, die recht abrupt beginnt, schnell Fahrt annimmt und in einer toxischen Abhängigkeit endet. Für mich war lange nicht absehbar, in welche Richtung sich das Buch entwickelt und was ich daraus mitnehmen werde. Jara bewundert Anto. Anto möchte von Jara bewundert werden. Aus dieser Dynamik entsteht eine Freundschaft, die durch unterdrückte Wut, Macht, Kriminalität, Gewalt und Verletzlichkeit gezeichnet ist. Ein Wettlauf gegen die Zeit, weil sich die Geschehnisse nicht aufhalten lassen und Folgen für ihr gesamtes Umfeld, allen voran für Anto und Jara selbst, bedeuten. Mascha Unterlehberg erzählt die Geschichte von Anto und Jara sehr rau, aufwühlend und intensiv. Die Kapitel sind kurz, dadurch zum Teil sehr schwer und bedrückend. Nachdem ich das Buch beendet und zugeklappt hatte, habe ich eine große Schwere verspürt. Die beschriebenen Situationen und das Ende hallen noch lange in mir nach. Das Buch hat seine Wirkung nicht verfehlt. Lipgloss und Cherry Cola hinterlassen einen bitteren Beigeschmack.

Romeo und Julia 
von William Shakespeare 

Als Quelle diente Shakespeare das epische Gedicht "Romeo und Juliet", das 1562 erschien. Shakespeare schuf daraus das unsterbliche Liebespaar, dessen Liebe die verfeindeten Elternhäuser Montagnes und Capulets entgegenstanden. Noch heute zieht es Liebespaare aus aller Welt zum Schauplatz der Handlung nach Verona, wo die Szenen spielen, deren Liebesgespräche als die schönsten der Weltliteratur gelten.

Seiten: 95
Preis: 2,30€

Rezension: Romeo & Julia (1597) ist ein Drama von William Shakespeare, das in insgesamt 5 Akten erzählt wird und von zwei Liebenden handelt, dessen Familien zerstritten sind. Die veraltete Sprache war zu Beginn gewöhnungsbedürftig und hat das Lesen insgesamt eher erschwert. Nichtsdestotrotz: Romeo & Julia ist ein kurzweiliger Klassiker, den man gelesen haben muss.


Fearless*
von Elsie Silver

Winter Hamilton hat genug von Männern, die ihr das Herz brechen. Sie hat sich gerade erst aus einer toxischen Beziehung befreit und will dieses Kapitel hinter sich lassen. Doch als sie den erfolgreichen Bullenreiter Theo Silva trifft, geraten ihre guten Vorsätze ins Wanken. Es soll nur eine Nacht sein, eine einmalige Sache. Nicht mehr als Begehren. Sie werden keinem davon erzählen und sich niemals wiedersehen. Aber dann geschieht etwas, das es Winter unmöglich macht, ihr Geheimnis zu bewahren.

Seiten: 448
Preis: 16,00€

Rezension: Obwohl ich in den letzten Wochen New Adult Bücher weitestgehend gemieden habe, konnte Fearless mein Interesse wecken. Fearless ist der vierte Band der Chestnut Springs Reihe von Elsie Silver. Ich habe die vorherigen Bücher der Reihe nicht gelesen und bin komplett unvoreingenommen gewesen. Man kann die Bücher in jedem Fall unabhängig voneinander lesen. In erster Linie haben mich der Klappentext und das Cover angesprochen. Der angenehm leichte Schreibstil von Elsie Silver hat es mir einfach gemacht, in die Geschichte von Winter und Theo einzutauchen. Die Geschehnisse - gepaart mit einer Prise Humor, Drama und Spice - haben mich wunderbar unterhalten. Winter und Theo hatten insgesamt einen tollen, erwachsenen Umgang miteinander, ohne toxisch zu sein. Schlussendlich sind die Seiten nur so davon geflogen. Ab der Hälfte hat der Spannungsbogen etwas nachgelassen und das Bullenreiten ist auch nicht mein Lieblingsthema, weshalb ich meiner Bewertung einen Stern abgezogen habe. (Meine Meinung ist natürlich vollkommen subjektiv!)

Welche Bücher stehen bei dir aktuell auf der Leseliste? Ich bin gespannt, welche Bücher ich im März lesen werde! Alles Liebe für dich und bis ganz bald, Mareike ♥ 

*Die gekennzeichneten Bücher wurden mir als Rezensionsexemplare kostenfrei zur Verfügung gestellt.

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